Es war heuer das fünfte Mal, dass Gänsesäger in dem freistehenden Glockenturm bei der Schwazer Pfarrkirche gebrütet haben. Nach dem Ende der Brutzeit verließ die Mutter das Nest und flog vom Turm hinunter. Die acht Kücken stürzten sich danach in die Tiefe, erzählt der Fotograf Reinhard Hölzl, es war wie ein „Kückenregen“. Lediglich mit den Füßen hätten sie im Sturz etwas lenken können. Alle überstanden den Sprung aus 50 Meter Höhe unverletzt.
Straßensperre für die Gänsesägerfamilie
Doch dann folgte der Weg durch die Stadt zum Inn, wie das Video von Caterina Kodia Marchese zeigt. Man habe die Familie da entsprechend auf einen kurzen Weg gelotst, erzählt Hölzl. Auf der Bundesstraße hätten dann vier Polizisten kurzzeitig den Verkehr abgeriegelt, um der Vogelfamilie das sichere Überqueren der stark befahrenen Straße zu ermöglichen. Zehn Minuten nachdem sie das Nest im Turm verlassen hatte, erreichte die Mutter mit ihren acht Kücken den Inn.

Langes Warten bis zum Auszug
Um den Auszug nicht zu versäumen, nahmen die Tierfreunde einige Anstrengung auf sich. Hölzl, Christoph Walder vom WWF und die Mesnerin der Kirche wechselten sich tagsüber ab, um den Auszug nicht zu versäumen. Das Problem sei heuer gewesen, dass man das Nest erst später entdeckt habe und daher nicht gewusst habe, wann die Brutzeit von 28 bis 29 Tagen zu Ende ist. Nach 22 Tagen auf der Lauer liegen war es am Sonntag kurz nach Mittag dann so weit.

Webcams sollen installiert werden
Für die Zukunft überlegt man, zwei Webcams zu installieren, eine im Nestbereich und eine beim Loch, so hat man die Situation besser unter Kontrolle, und über die Website der Stadt Schwaz könnten Interessierte das Geschehen im Turm dann live mitverfolgen.