Eine Grundlage für entsprechende Strategien könnte ein Blick in die Historie der Städte im Alpen-Raum sein, meinte Ingrid Fischer, Präsidentin des Vereins „Alpenstadt des Jahres“ und Zweite Bürgermeisterin der Stadt Sonthofen im Allgäu in Deutschland. „Früher hat man nämlich in den Alpen, da die Städte zum Teil schwer zugänglich waren, mehr auf die Natur achtgegeben und die Landschaften gepflegt“, meinte sie.
Nachhaltiger Städtebau fürs Klima
Dass das, wie Wolfgang Andexlinger, Raumplaner im Amt für Stadtplanung und Stadtentwicklung der Stadt Innsbruck, meinte, in den letzten Jahrzehnten zum Teil nicht passiert sei, verleihe dieser Forderung von Fischer nur umso mehr Nachdruck und Dringlichkeit. „Es braucht rasch und massiv einen Städtebau, der gut fürs Klima ist“, strich er heraus. Dazu gehörten mehr Grünflächen, der Ausbau von Straßenbahnlinien und ein Umdenken im Umgang mit den umliegenden Landschaften, so der ausgebildete Architekt.
Stadt und Umland gehören zusammen
Dem schloss sich auch Helen Lückge an, die als Beraterin für nachhaltige Prozesse tätig ist und den aktuellen Alpenzustandsbericht der Alpenkonvention mitverfasst hat. „Ich glaube durchaus, dass Nachhaltigkeit als Denkweise in der DNA der Alpenstädte verankert ist“, meinte sie. Die damit einhergehende Dynamik könne sich dann bestenfalls auch auf den größeren Raum rundherum auswirken. „Verstärkte Zusammenarbeit und Kooperationen von Stadt und Land können diese Dynamik noch beschleunigen“, war sie sich sicher.
Dafür geeignet seien etwa Pilotregionen, erklärte Lückge. Die Alpenstadt der Zukunft stehe jedenfalls nicht mehr isoliert da, sondern denke den Raum ringsum stets mit und beschäftige sich intensiv mit Themen wie Energie und gemeinsame Forstwirtschaft.