Brenner eines Gasherdes mit Streichholz
APA/dpa/ Norbert Försterling
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Wirtschaft

Preis für Gas verdoppelt sich ab 1. Juli

Der Landesenergieversorger TIGAS hat am Freitag seine Preiserhöhung für Gas bekanntgegeben. Demzufolge werde sich der Gaspreis ab 1. Juli von 5,85 Cent brutto auf 11,93 Cent brutto pro Kilowattstunde erhöhen, einen Aktionsbonus mit eingerechnet. Argumentiert wird mit hohen Beschaffungskosten.

„Die hohen Beschaffungskosten aus dem Vorjahr mit teilweise über 300 Euro pro Megawattstunde schlagen irgendwann auch beim Endverbraucher durch, zumal wir keine Eigenerzeugung haben“, sagte TIGAS-Geschäftsführer Martin Grubhofer.

„Als einziger Tiroler Versorger haben wir in den letzten zwölf Monaten die Preise für unsere Kundinnen und Kunden stabil gehalten, und das trotz gestiegener Einkaufspreise und der Anschaffung eines zusätzlichen Gasspeichers als strategische Reserve für unsere Tiroler KundInnen“, so Grubhofer.

Zeitlich befristeter Aktionsbonus

Während es bei den Netzkosten zu einer Entlastung von minus zehn Prozent kam, steigt der reine Arbeitspreis gemäß den Allgemeinen Lieferbedingungen für Bestandskunden von bisher 4,88 netto (5,85 brutto) auf 12,54 Cent netto (15,05 brutto) pro Kilowattstunde, hieß es in einer Aussendung.

Die TIGAS bietet einen auf ein halbes Jahr befristeten Aktionsbonus von 2,6 Cent netto (3,12 brutto) pro Kilowattstunde an, was die ursprünglich noch höher erwartete Preissteigerung um rund 25 Prozent auf einen Arbeitspreis von 9,94 Cent netto (11,93 Cent brutto) reduziert. Dieser Bonus gilt bis zum Jahresende.

Verbrauch im Winter lag unter den Erwartungen

„Der Verbrauch lag im letzten Winter unter den Erwartungen“, so Grubhofer. „Dadurch wurden überschüssige Mengen am Markt verkauft und dieser Aktionsbonus ermöglicht. Auch in den nächsten Monaten wird die Marktentwicklung genau beobachtet, um möglichst rasch weitere Entlastungen an die Kundinnen und Kunden weitergeben zu können.“ Für einen Haushalt mit 10.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch bedeutet das eine monatliche Mehrbelastung von rund 51 Euro (brutto).

Entspannung auf dem Markt für 2024 erwartet

Der neue Tarif werde auch den beinahe 2.000 nach einer Vertragskündigung zur TIGAS gewechselten Neukundinnen angeboten. „Wir hoffen, diesen damit langfristig ein verlässliches Angebot machen zu können. Bei uns wird niemand von heute auf morgen gekündigt“, erklärte dazu der technische TIGAS-Geschäftsführer Georg Tollinger, der 2024 mit einer Entspannung auf dem Gasmarkt rechnet: „Tirol ist schon jetzt praktisch unabhängig vom russischen Gas durch die Belieferung über den deutschen Markt. Auch für den kommenden Winter ist vorgesorgt, und unser Speicher Haidach bei Salzburg ist zu mehr als 90 Prozent gefüllt. Damit sind unsere Kundinnen und Kunden jedenfalls sicher versorgt.“