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Wirtschaft

Stadtwerke Wörgl senken Strompreis

Die Stadtwerke Wörgl haben am Freitag eine erhebliche Senkung des Strompreises angekündigt. Seit April wurden 46,01 Cent pro Kilowattstunde verrechnet. Der Preis wird rückwirkend auf 27,50 Cent gesenkt. Grund seien eine Neuausrichtung und eine günstigere Beschaffungsstrategie.

„Es braucht einen leistbaren Strompreis für die Menschen in unserer Region, und nicht eine Strategie für die Wiener Kundinnen und Kunden“, erklärte der Wörgler Bürgermeister Michael Riedhart.

Fokus auf Wörgl und Tirol

Die Stadtwerke würden sich in Zukunft ausschließlich auf Wörgl und Tirol konzentrieren. Dadurch könne man teure Zukäufe an den internationalen Strommärkten reduzieren und der Eigenstromanteil könne erhöht werden. Mit der neuen Beschaffungsstrategie und der günstigeren Lage an den Strommärkten sei es möglich, ein wesentlich billigeres Angebot an die Kundinnen und Kunden weiterzugeben, ließen die Stadtwerke in einer Aussendung wissen.

„Die Fokussierung auf den regionalen Markt ermöglicht einen neuen Preis von 22,92 Cent/kWh netto bzw. 27,50 Cent/kWh brutto und damit ein leistbares Angebot für die Menschen in der Region“, so Riedhart.

Strompreisbremse verschafft Verschnaufpause

Ab 1. Juli bieten die Stadtwerke Wörgl das Produkt strom.REGIONAL an. Der Arbeitspreis betrage unbefristet 22,92 Cent/kWh netto bzw. 27,50 Cent/kWh brutto und werde auf Basis der gesetzlichen Bestimmungen angepasst, so die Haller Stadtwerke. Bis Juni 2024 greift die Stromkostenbremse des Bundes, die den Strompreis auf zehn Cent pro Kilowattstunde netto reduziert. Das Umstiegsangebot mit allen Details erhalten die Kundinnen und Kunden in Wörgl per Brief oder per Mail.

Zangerl: „Strompreis muss weiter runter“

Die Arbeiterkammer Tirol begrüßte diese Senkung. „Der Druck hat gewirkt, der Strompreis sinkt. Es zeigt sich aber, dass man ohne den Vorstoß und das Gutachten der AK den Tirolerinnen und Tirolern ordentlich in die Tasche gegriffen hätte“, sagt AK-Präsident Erwin Zangerl, der weiterhin für mehr Transparenz bei der Strompreiserstellung sorgen will. „Denn die Transparenz ist der Schlüssel zu einem noch niedrigeren Strompreis. Ist erst offengelegt, wie der Strompreis zustande kommt, wird auch klar sein, wer über Gebühr Gewinne macht. Hier werden wir in Bezug auf die TIWAG nicht locker lassen – der Strompreis muss weiter runter“, zeigte sich Zangerl kämpferisch.