Seit zweieinhalb Wochen wird die Timmelsjoch Hochalpenstraße von den Schneemassen befreit. Schlechtes Wetter und große Neuschneemengen erschwerten die Fräsarbeiten. Dennoch habe man bereits die Passhöhe erreicht, sagt Manfred Tschopfer, Vorstand der Timmelsjoch Hochalpenstraßen AG.
Dem „Durchstich“ zu den Südtiroler Kollegen sollte in den nächsten Tagen nichts mehr im Weg stehen. Sollten die Lawinenkommissionen zustimmen, könnte die Straße bereits Mitte Mai aufgesperrt werden – so früh wie noch nie in der 64-jährigen Geschichte des Alpenübergangs.
Tausende Kubikmeter Schnee weggeräumt
Die Lawinen- und Steinschlaggefahr seien im Timmelstal sehr hoch und auch ein schneearmer Winter wie heuer bedeute, dass allein auf Nordtiroler Seite rund 250.000 Kubikmeter Schnee Schicht für Schicht weggefräst werden müsse, so Tschopfer. "Wenn wir die Schneemengen per LKW wegbringen müssten, wären das mehr als 30.000 Fuhren“. Ein 12-Tonnen schwerer Syntrac und ein 16-Tonnen schwerer Radlader treiben zwei 400 PS starke Fräsen an – die größten, die es am Markt gebe. „Allein der Fräsenaufbau wiegt vier Tonnen und schafft Schneehöhen von 170 cm“, erklärte Tschopfer.
Früheste Öffnung seit 64 Jahren
Sofern keine gröberen Neuschneemengen mehr dazu kommen und das Wetter bei der Schneeräumung mitspielt, plant die Timmelsjoch Hochalpenstraße AG die Saisoneröffnung übernächste Woche rechtzeitig zu Christi Himmelfahrt. Vom Datum wäre das der früheste Öffnungstermin in der Geschichte der Passstraße. Dazu brauche man aber noch ein paar konstant schöne Tage mit der Kraft der Sonne, damit die Lawinengefahr vor allem auf der steilen Südtiroler Seite gebannt sei.
Hahntennjochstraße öffnet später als gewohnt
Verkehrsteilnehmer im Außerfern und im Bezirk Imst müssen sich noch in Geduld üben: die Straßenverbindung vom oberen Inntal ins Lechtal, die Hahntennjochstraße, bleibt noch gesperrt. Erst am Dienstag sei die Straße von der Lawinenkommission für die erforderlichen Schnee-und Felsräumarbeiten freigegeben worden, erklärte der Leiter des Baubezirksamts Imst Bernd Stigger. Das sei richtig gewesen, erst am vergangenen Wochenende sei noch eine große Lawine über die Straße abgegangen.
Felsräumarbeiten an der Hahntennjochstraße umfangreich
Es gebe in diesem Jahr zwar relativ wenig Schnee und die Schneeräumtrupps hätten die Passhöhe bereits erreicht, doch der größte Teil der Arbeit betreffe die Felsräumarbeiten, sagte Stigger. Auch damit habe man jetzt erst beginnen können. Die Hahntennjochstraße sei in diesem Bereich die aufwändigste Straße im Bezirk Imst. Daher rechnete der Leiter des Baubezirksamts Imst erst rund um Christi Himmelfahrt mit einer Freigabe der beliebten Verbindung zwischen dem oberen Inntal und dem Lechtal.