Der Sportkletterführer „Innsbruck Rock“ zeigt zum einen die hohe Zahl an Klettergärten und Klettermöglichkeiten rund um Innsbruck, aber auch die rasante Entwicklung des beliebten Sports.
Lücke geschlossen
Ein aktueller Kletterführer mit nahezu allen Klettergebieten im Großraum Innsbruck war schon seit vielen Jahren überfällig. Bislang konnten die vielfältigen Möglichkeiten nur bruchstückhaft aus veralteten Führern, Auswahlführern, aus dem Internet und durch Weitererzählen genutzt werden. Der neue Kletterführer von Andreas Würtele schließt nun diese Lücke.
Tausende Kletterrouten in und um Innsbruck
Andreas Würtele, der ehrenamtlich beim Alpenverein Innsbruck für die Klettergärten zuständig ist, erfasste in jahrelanger Arbeit 69 Klettergebiete im „geographischen Dreieck“ Hall – Brenner – Silz. Damit sind auch die Klettergärten in den Wipptaler Seitentälern und dem Stubaital beinhaltet. In diesen Gebieten finden die Sportkletterer und -kletterinnen in Summe 2.488 Routen aller Schwierigkeitsgrade und in verschiedensten Gesteinsarten.
Das Buch mit rund 600 Seiten, so erklärt Würtele, entstand nur dank tatkräftiger Unterstützung der zahlreichen Errichter der Klettergärten, die ihm neben Informationen auch vielfach Fotos zur Verfügung stellten. Zu jedem Klettergarten gibt es Informationen zu Ausrichtung, Höhenlage, Zustieg, Schönheit, Ruhe, Parkmöglichkeiten und Anfahrt. Was die Anfahrt betrifft, zeichnen sich viele Klettergärten im Großraum Innsbruck dadurch aus, dass die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut möglich ist. Auch die Erreichbarkeit mit E-Bike, falls möglich und sinnvoll, ist angegeben.
In den Fußstapfen von Reinhold Scherers Erstlingswerk
Sportkletter-Pionier Reinhold Scherer veröffentlichte 1990 den ersten Sportkletterführer für Innsbruck und Umgebung – ein „Buch“, das mehr nach einem Schulheft als einem Kletterführer aussah. Alpinist Otti Wiedmann veröffentlichte bis 2003 weitere Führer für die Region. Seit dem letzten Sportkletterführer, in dem versucht wurde, möglichst alle Klettergärten in und um Innsbruck unterzubringen, sind 20 Jahre vergangen. Mittlerweile kamen sehr viele Routen und Klettergärten neu dazu.
Touristische Komponente
Sportklettern habe sich im Laufe der Jahrzehnte zum Breitensport entwickelt, sagt Markus Schwaiger, der Leiter des Bereichs Sportklettern beim Österreichischen Alpenverein. „Leider gibt es keine Zahlen, wie viele Personen den Sport im Freien ausüben, da ja kein Eintritt verlangt wird“, erklärt er. Aber allein die Tatsache, dass das Kletterzentrum Innsbruck (KI) als eine der größten Kletterhallen weltweit inzwischen schon zu klein ist, zeige wie sehr der Sport boomt. Innsbruck biete auch beim Sportklettern am Fels ein ungeheures Angebot, das Kletterer als Touristen in die Region bringt. „Gerade ein gedruckter Führer erfüllt damit auch eine gewisse touristische Funktion“, meint Markus Schwaiger.