Illustration zu den Themen „Skitourismus / Sport /Schnee / Winter“. Eine Gondelbahn im Wintersportgebiet Rettenbachferner Gletscher in Sölden
APA/BARBARA GINDL
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Wirtschaft

Positive Signale für Skischaukel Sillian/Sexten

Die Skigebiete zwischen dem Südtiroler Sexten und dem Osttiroler Sillian sollen mit zwei Gondelbahnen verbunden werden. Dazu kam am Samstag nun auch Zustimmung der Witschaftslandesräte beider Länder. Nur der Alpenverein bleibt skeptisch.

Für die Skischaukel Sillian-Sexten läuft das UVP-Verfahren. Diese Woche wurden weitere Unterlagen für das 40 Millionen-Euro Projekt bei der Behörde eingereicht.

Zwei neue Lifte sollen zueinander führen

Das Liftimperium Schultz und die Drei Zinnen AG verfolgen das Projekt Schischaukel Sillian Sexten schon seit Jahren. Eingereicht wurde 2021 von der Projektgesellschaft Hochgruben Seilbahnen, die man zu je 50 Prozent besitzt. Eine 10-Personen Gondelbahn soll von Sillian zum Sextener Skigebiet führen, eine zweite die Lücke auf Südtiroler Seite schließen, das habe Vorteile, so Mark Winkler der Geschäftsführer der Südtiroler DreiZinnen AG: „Es handelt sich um einen nachhaltigen Zusammenschluss, um nachhaltig Tourismus betreiben zu können. Dann sind wir mit zwei Aufstiegsanlagen über zwei Skipisten für die Zukunft gerüstet.“

170.000 neue Bäume als Ausgleichsmaßnahme

Der Anschluss auf Südtiroler Seite ist genehmigt. In Tirol steht noch der Entscheid der Behörden in der Umweltverträglichkeitsprüfung an. Der Geschäftsführer der Hoch-Pustertaler Bergbahnen Maximilian Schultz hofft auf eine positiven Entscheid 2024: „Wir haben Sorge getragen, dass wir mit großen Ausgleichsmaßnahmen arbeiten. Wir haben zum Beispiel geplant, dass wir 170.000 neue Bäume pflanzen und damit einen klimafitten Wald schaffen.“

Auch die Politik auf beiden Seiten der Grenze zeigte sich angetan von dem Projekt. „Neuerschließungen sind in Tirol ohnedies nicht mehr vorgesehen. Sinnvolle Zusammenschlüsse können aber auch in Zukunft umgesetzt werden und sollen auch nicht verhindert werden. Für Sillian und den Tourismus in Osttirol überwiegen klar die Vorteile und Wachstumsmöglichkeiten, die sich durch dieses Zusammenrücken bieten“, betont der Tiroler Wirtschaftslandesrat Mario Gerber (ÖVP).

Sein Südtiroler Amtskollege Philipp Achammer (SVP) ergänzte: „Die Verbindung nach Sillian ist nicht nur ein logischer Lückenschluss, sondern steht auch exemplarisch für die gute und grenzüberschreitende Zusammenarbeit der beiden Landesteile. Es handelt sich hier also auch um ein Leuchtturmprojekt für die Europaregion, das ich klar unterstütze.“

Alpenverein ist nicht begeistert

Diese Euphorie teilen Gegner des Liftprojektes allerdings nicht. Der Generalsekretär des Österreichischen Alpenvereins Clemens Matt, äußert Bedenken: „Diese Neuerschließung läuft überhaupt nicht in die Richtung, den Tourismus neu auszurichten, nachhaltiger zu machen. Und deshalb haben wir ein Problem mit diesem Zusammenschluss.“

Die Baukosten für die Skischaukel Sillian-Sexten betragen 40 Millionen Euro. Die Bauzeit werde zwei Sommer beanspruchen.