Konzeptstudie City Cable Car
Doppelmayr
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Verkehr

Umfrage zu Seilbahn im Raum Innsbruck

Eine Seilbahn als öffentliches Verkehrsmittel könnte Innsbruck mit Igls und Lans im Mittelgebirge verbinden. Zu diesem Ergebnis kam eine vor zwei Jahren durchgeführte Machbarkeitsstudie. Nun will das Land bis Ende Mai die Bevölkerung zu dieser Idee befragen.

Die Machbarkeitsstudie zeigt, dass eine Seilbahn vom Leipziger Platz bzw. vom Innsbrucker Hauptbahnhof über die Olympiaworld in Innsbruck-Mitte über Igls/Lans bis zur Talstation der Patscherkofelbahn durchaus umsetzbar sei, teilte das Land in der Aussendung mit.

In rund 18 Minuten wäre man dann beispielsweise vom Hauptbahnhof bei der Talstation der Patscherkofelbahn und in rund fünf Minuten vom Sillpark via Hauptbahnhof Innsbruck bei der Olympiaworld.

Leuchtturmprojekt City Cable Car

Bei der Machbarkeitsstudie wurde auch untersucht, welche Optionen für die Errichtung einer Seilbahn direkt aus der Stadt möglich sind. Vorstellbar wäre demzufolge etwa die Umsetzung des Konzepts eines City Cable Car – die Seilbahn schwebt dabei in festen „Trassen“ oberhalb der Straße.

Mit einer solchen Bahn könnten auch enge Wendungen und Kurven problemlos gemeistert werden. Außerhalb des Stadtgebiets könnte die Seilbahn dann regulär über Liftstützen geführt werden. Auch Fahrräder könnten transportiert werden.

In vielen Städten als Verkehrsmittel etabliert

Wie Mobilitätslandesrat Rene Zumtobel (SPÖ) erklärte, seien Seilbahnen als öffentliche Verkehrsmittel in vielen Großstädten auf der Welt etabliert. Als Beispiel in der Nähe nannte er die Rittnerbahn in Bozen, die die Stadt über mehrere Zwischenhalte mit dem Rittner Ortsteil Oberbozen verbindet und bis zu 6.000 Personen pro Tag befördert.

Konzeptstudie City Cable Car
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Der Bau einer Seilbahn sei mit Herausforderungen verbunden, allerdings würden sich dadurch sehr viele Vorteile wie etwa die Reduktion des Straßenverkehrs, eine staufreie „Öffi“-Anbindung abseits der Schiene und eine weitere emissionsfreie Mobilitätsalternative, ergeben, betonte Zumtobel.

Umfrage zur Einstellung der Bevölkerung

Nun will das Land die Meinung der Bevölkerung erfragen. Alle Bewohner und Bewohnerinnen von Innsbruck und den Gemeinden des östlichen Mittelgebirges – also jener Gemeinden, für die die Seilbahn als eine potenzielle „Öffi“-Anbindung von und nach Innsbruck genutzt werden kann – erhalten im April ein Schreiben mit einem Fragebogen. Dieser kann entweder online ausgefüllt oder in Papierform zurückgeschickt werden.

Die Befragung, die bis Ende Mai durchgeführt wird, wird im Rahmen eines vom Land Tirol unterstützten Forschungsprojekts der TU Graz durchgeführt, das sich im Allgemeinen mit dem Potenzial von Seilbahnen im öffentlichen Verkehr beschäftigt. Mit den Ergebnissen der Umfrage wird ein Modell erstellt und das Fahrgastpotenzial einer Seilbahnverbindung zwischen Innsbruck und den Gemeinden des östlichen Mittelgebirges ermittelt.

LH Mattle will über Seilbahn als Verkehrsmittel diskutieren

„Verkehrs- und Energiewende brauchen Mut, Weitblick und Technologieoffenheit“, sagte Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP). Dazu brauche es auch Visionen und Impulse, die auch Anstoß für weitere Projekte und Ideen sein können. Eine Seilbahn im Großraum Innsbruck als öffentliches Verkehrsmittel sei eine Idee, über die man diskutieren sollte. „Es wird sich zeigen, ob dies eine realisierbare und ergänzende Mobilitätsform der Zukunft sein kann“, so Mattle.