In Tirol sind viele Kinder und Jugendliche psychisch belastet. Bereits jedes dritte Kind im Alter von drei bis zwölf Jahren leidet an Angststörungen und Depressionen, wie aus der Tiroler Covid-Studie hervorgeht – mehr dazu in Studie zeigt Langzeitfolgen der Pandemie.
Zusätzlich verschlechtere sich das psychische Befinden heranwachsender junger Menschen im Laufe der Zeit, heißt es vom Roten Kreuz Tirol. Der wesentliche Grund dafür sei, dass auf die Covid-Pandemie nun multiple Krisen wie der Krieg in der Ukraine, die Teuerung oder der Klimawandel folgen.
Jugendrotkreuz: „Sorgen ernst nehmen“
Das Jugendrotkreuz will daher auf eine neue Lösung aufmerksam machen. Ab Herbst widmen sich die Erste Hilfe Kurse für Schülerinnen und Schüler sowie Pädagoginnen und Pädagogen in einer eigenen Einheit auch der psychischen Ersten Hilfe. „Unser Ziel ist es, ab dem kommenden Schuljahr mehr als 4.000 Schülerinnen und Schüler für das Thema der psychischen Gesundheit zu sensibilisieren“, sagt Philipp Schumacher, Landesgeschäftsführer des Tiroler Jugendrotkreuzes.
Die Kursteilnehmenden sollen konkrete Hilfestellungen bei psychischen Belastungen erhalten. Mit diesem Schritt trage man aktiv zur Verbesserung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Tirol bei, so Schumacher. Im Mittelpunkt stehen das Wissen rund um psychische Belastungen, Erkrankungen und akute Krisen sowie die Fähigkeit, diese erkennen und entsprechend reagieren zu können.
Schulungen von April bis Juni
In der Zeit von April bis Juni plant das Jugendrotkreuz, 450 Erste Hilfe Trainerinnen und Trainer in ganz Tirol zum Thema zu schulen. Dazu kommen 650 pädagogische Fachkräfte, die sich online mit dem Thema vertraut machen. Das Konzept der psychischen Ersten Hilfe wurde gemeinsam mit Psychologinnen entwickelt.