Auf seinem Weg in die Arbeit und in der Freizeit nutzt Johannes Huber wie Tausende andere Menschen täglich die Straßenbahn. Nachdem er mit seinem Rollstuhl in der Tram während der Fahrt einmal umgekippt war, konnte er bis vor kurzem nur mit einer Begleitperson im öffentlichen Verkehrsmittel mitfahren.
Das hatte eine massive Einschränkung seiner Selbständigkeit zur Folge. „Davor bin ich allein in die Arbeit gefahren, bin allein Heim gefahren, davor war alles okay, aber danach nicht mehr“, sagt Huber. Daraufhin suchte er das Gespräch und nach einer Lösung, die ihm das selbständige Benutzen der Straßenbahn wieder ermöglicht.
Alle profitieren von neuen Bügeln
„Ich war fünf Mal da und da bin ich so froh gewesen, dass Tischler und Schweißer schon da waren und mich gefragt haben“, so Huber. Seine Tipps zur Umsetzung habe er weitergeben können, sodass jetzt alle etwas davon haben. 52 Straßenbahngarnituren sind mittlerweile mit dem neuen Haltebügel ausgestattet.
Das Besondere an dem Bügel sei, dass dieser automatisch einen Rollstuhl seitlich stützen könne, meint Harald Jösslin, Betriebsleiter der Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB). Dadurch werde in einer Kurve ein Wegkippen zur Seite verhindert.
Lebenshilfe Tirol übernahm Vermittlerrolle
Die Lebenshilfe Tirol vermittelte zwischen Johannes Huber und den IVB. Für Georg Willeit, Geschäftsführer der Lebenshilfe Tirol, war klar, dass die Mobilität von Betroffenen nicht eingeschränkt werden dürfe. „Johannes und seinem Expertentum, seiner Geduld und seiner Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass es in allen Straßenbahnen auch zur Umsetzung gekommen ist“, sagt Willeit.
So tragen die neuen Haltebügel in den Innsbrucker Trams nicht nur zur Sicherheit bei, sondern leisten auch einen Beitrag zu einem barrierefreien und selbstbestimmten Leben.