Bitcoin
YURI CORTEZ / AFP / picturedesk.com
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Chronik

Riesenschaden durch Internetbetrüger

Weit mehr als 100.000 Euro Schaden haben Internetbetrüger bei drei jetzt aufgeflogenen Fällen im Großraum Innsbruck verursacht. Eine 65-Jährige in Zirl verlor dabei über Jahre Zigtausende Euro. In allen drei Fällen spielte die Kryptowährung Bitcoin eine Rolle.

Der Betrug in Zirl ging über Jahre. Im Herbst 2019 wurde die 65-Jährige dort auf Social Media-Plattformen von unterschiedlichen Personen, angeblich meist Männern, kontaktiert. Sie konnten das Vertrauen der Frau gewinnen und sie durch Versprechungen und die Vortäuschung falscher Tatsachen dazu verleiten, immer wieder Überweisungen auf Bitcoin-Adressen zu tätigen.

Als Grund für die Überweisungen wurden von den Tätern der Frau gegenüber etwa Kosten für eine etwaige Hochzeit, für die Ausreise aus Syrien oder für Anwälte genannt. Auch hohe Gewinne wurde ihr von den unbekannten Tätern in Aussicht gestellt. Laut Polizei kamen bei der 65-Jährigen zwar über die Jahre immer wieder Zweifel auf, auch ein Privatdetektiv warnte sie vor dem möglichen Betrug. Trotzdem kam es immer wieder zu Überweisungen. In Summe erlitt sie so einen Schaden in Höhe eines niedrigen sechsstelligen Eurobetrags.

Bitcoin als Zahlungsmittel für Betrugsmaschen

Auch bei einem großangelegten Internetbetrug, bei dem ein 19-Jähriger in Innsbruck Opfer von Unbekannten wurde, war ein Bitcoin-Konto im Spiel. Der Einheimische war Ende Februar via Social Media kontaktiert worden, die Person am anderen Ende gab sich als Frau aus. Sie bot dem 19-Jährigen an, ihm bei der Geldanlage behilflich zu sein. Die „Trading-Hilfe“ war in Wirklichkeit aber eine Betrugsmasche.

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APA/ROLAND SCHLAGER
Internetbetrüger finden ihre Opfer vielfach über Social Media

Die Frau wies ihr Opfer an, eine App zu installieren und dann Bitcoins zu kaufen. Diese sollte der 19-Jährige dann auf ein Konto der Unbekannten überweisen. In Summe ging es dabei um einen mittleren fünfstelligen Eurobetrag. Als nach der Überweisung kein Kontakt mehr zu der Frau möglich war, schöpfte der 19-Jährige Verdacht und schaltete die Polizei ein.

Vorgetäuschte Finanzmarktaufsicht als Lockmittel

Bitcoins standen auch bei einem dritten Betrugsfall im Mittelpunkt. Vor wenigen Tagen wurde ein 60-Jähriger in Axams von einem Unbekannten telefonisch kontaktiert. Der Anrufer gab sich als Mitarbeiter der Finanzmarktaufsicht aus und gab vor, dass die Polizei illegale Bitcoins beschlagnahmt habe. Es gehe um eine Rückerstattung an den 60-Jährigen. Weil dieser wirklich vor einigen Jahren Geld bei der Spekulation mit der Kryptowährung verloren hatte, glaubte er dem Anrufer.

In der Folge wurde der Mann aus Axams aufgefordert, eine Software auf seinem Computer zu installieren, damit ihm eine fünfstellige Summe überwiesen werden könne. In Wirklichkeit wurden allerdings mehr als 1.000 Euro von der Kreditkarte des 60-Jährigen abgebucht.