Straßenbahn steht im Bahnhof Rum
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Verkehr

Lob vom Rechnungshof für Tram-Ausbau

Der Rechnungshof hat den Ausbau der Straßenbahn in Innsbruck als Beitrag zu dem von der Bundesregierung angestrebten Ziel der Klimaneutralität gelobt. Er verwies aber auch auf höhere Kosten und verlangt weitere Maßnahmen wie Tempobeschränkungen.

In Innsbruck betrugen die vorläufigen Gesamtkosten für die Erweiterung der Linien 2 und 5, inklusive des Kaufs von 30 Straßenbahnen, 408,81 Millionen Euro. Das seien um 16 Prozent mehr als laut Grundsatzbeschluss vorgesehen waren, so der Rechnungshof.

Symbolbild Straßenbahn und Radfahrerin mit Lastenanhänger
Hermann Hammer
Im Vergleich zu Linz und Graz ist der motorisierte Individualverkehr in Innsbruck am Geringsten

Der Rechnungshof empfiehlt den Innsbrucker Verkehrsbetrieben, bei Vergabeverfahren möglichst viele Hersteller einzuladen, um den Wettbewerb zu stärken und daraus Vorteile zu ziehen. Zudem solle man sich an einem Erzeugerpreisindex für Schienenfahrzeuge orientieren, weil damit die tatsächlichen Preissteigerungen der Hersteller berücksichtigt werden.

Fahrgastzahlen übertrafen die Prognosen

Der Rechnungshof hob hervor, dass die Fahrgastzahlen in Innsbruck die zur Zeit der Rechnungshof-Prüfung bereits in Betrieb waren, die Prognosen übertroffen hatten. Von den drei überprüften Städten Innsbruck, Graz und Linz ist der motorisierte Individualverkehr mit 85 Prozent in Graz am höchsten, gefolgt von Linz mit rund 72 Prozent und Innsbruck mit rund 63 Prozent.

Motorisierter Individualverkehr gehört weiter gesenkt

Der Mobilitätsmasterplan 2030 der Bundesregierung sieht vor, dass der Sektor Verkehr bis 2040 klimaneutral wird. Dafür braucht es laut dem Rechnungshof aber noch mehr Maßnahmen. Der Rechnungshof empfiehlt neben Angebotsverbesserungen im öffentlichen Verkehr und der Bereitstellung attraktiver öffentlicher Mobilitätsangebote auch Maßnahmen zu setzen, um den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren. Dazu zählen etwa Tempobeschränkungen, partielle oder temporäre Fahrverbote, City-Maut-Systeme, Begegnungszonen und Fußgängerzonen.

Bundesmittel stehen bereit

Um die Klimaziele und regionale Mobilitätserfordernisse zu erreichen, sind dem Bericht zufolge höhere Investitionen in den öffentlichen Verkehr notwendig. Dafür stehen, abhängig davon, ob Straßenbahn- oder regionale Bahnnetze ausgebaut werden sollen, auch Bundesmittel zur Verfügung. So sollen laut Mobilitätsmasterplan 2030 Länder, Gemeinden und Städte Klimapartnerschaften mit dem Klimaschutzministerium vereinbaren und gemeinsame Finanzierungsmodelle entwickeln.