Wasserstoff-Rucksack
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Wissenschaft

Wasserstoff-Rucksack als mobile Stromquelle

Innsbrucker HTL-Schüler haben einen Wasserstoff-Rucksack entwickelt. Der 20 Kilogramm schwere „H2-Power Pack“ garantiert zehn Stunden Stromversorgung, ist leise und könnte das Arbeiten am Berg, in steilem Gelände oder allgemein im Freien revolutionieren. Am Mittwoch findet an der HTL das Tiroler Wasserstoff-Symposium statt.

Die Diplomanden der Abendschule der Abteilung Maschinenbau Robotic Centre der HTL-Anichstraße in Innsbruck steckten sieben Monate Denk- und Fertigungsarbeit in ihr Werk. Der „H2-Power Pack“ ist ein Koffer Marke Eigenbau – von der 3-D-Planung über den Aufbau auf der Testbank bis hin zum Zuschalten des Wasserstoffs.

Das Innere des Wasserstoff-Rucksacks
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Das Innere des „H2-Power Pack“

Das Herzstück sei die Brennstoffzelle mit dem dazugehörigen Metallhydridspeicher. Zudem brauche es einige elektronische Komponenten, um den produzierten Strom der Brennstoffzelle als Wechselstrom nutzbar zu machen, erläutert René Gerstgrasser, Diplomand an der HTL-Anichstraße in Innsbruck. Es sei viel Hirnschmalz in das Projekt geflossen, damit es so umgesetzt werden konnte.

Rene Gerstgrasser
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René Gerstgrasser ist einer der Entwickler des „H2-Power Pack“

Wissen aus mehreren Fachbereichen eingeflossen

Aus allen Fachbereichen sei Wissen eingeflossen. Das Zusammenspiel der einzelnen Fachbereiche Maschinenbau, Elektrotechnik und Elektronik habe entsprechend gut funktionieren müssen, sagt René Gerstgrasser.

Nach zwei Minuten Anlaufzeit fließt der Strom und kann genutzt werden – für das Licht, für Messgeräte, für den Laptop oder zum Laden des Smartphones.

Daniel Eberharter
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Daniel Eberharter ist ebenfalls Diplomand an der HTL-Anichstraße

Die mobile Kraftquelle kann bei Arbeiten im steilen Gelände eingesetzt werden, wo es keine Steckdosen gibt, etwa bei Prüfungen an Druckrohrleitungen von Kraftwerken oder bei Messprüfungen von Seilbahnen und Schneekanonen.

Ingobert Adolf
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Ingobert Adolf

Außergewöhnliche Leistung der Schüler"

Der Prototyp funktioniere perfekt. Das sei etwas, was im Rahmen einer vorwissenschaftlichen Arbeit nicht immer erreicht werde, sagt Ingobert Adolf. Er ist Lehrer für Energie- und Umwelttechnik an der HTL-Anichstraße in Innsbruck. „Verbesserungsmöglichkeiten gibt es immer. Aber ich muss sagen, was die Schüler geleistet haben, das war sicherlich außergewöhnlich.“

Die Energiewende passiere nicht von selbst, das müsse vermittelt werden, betont Adolf. Dafür brauche es sehr gut ausgebildete junge Leute, die das notwendige technische Verständnis mitbringen, um diese Energiewende auch umzusetzen.

Wasserstoffrucksack mit 20 Kilogramm Gewicht

Der „H2-Power Pack“ wiegt 20 Kilogramm. Als Rucksack kann er mit diesem Gewicht problemlos auf dem Rücken getragen werden, das ist ein weiterer Vorteil bei Arbeiten im Gelände.

Wasserstoff-Rucksack

Der „H2-Power Pack“ garantiert zehn Stunden ununterbrochene Stromversorgung, das ist einzigartig.