Dachbalken eines 400 Jahre alten Bauernhofs
Johannes Münsch
Johannes Münsch
Gesellschaft

Recyceln statt wegwerfen wird beliebter

Dass die Ressourcen des Planeten nicht endlos sind, wird immer mehr Menschen auch in Tirol bewusst. Am Samstag wurde der Global Recycling Day begangen, um darauf hinzuweisen, wie wichtig das Wiederverwerten ist. Auch in Tirol gibt es dazu positive Beispiele.

Bei Johannes Münsch in Absam bekommt vieles, das früher im Müll gelandet wäre, eine zweite Chance. In seinem Upcycling-Studio in Absam haucht der studierte Architekt und Diplomingenieur Altem neues Leben ein. Manchmal sind es Kleinigkeiten, zur Zeit ist es ein 400 Jahre alter Bauernhof.

Wertschätzen und Weiterverwenden

„Ich möchte möglichst viel stehenlassen, wiederverwenden und weiternutzen. Vor allem möchte ich es wertschätzen. Das ist ein 400 Jahre alter Bauernhof, der so lange gehalten hat. Warum sollte ich hier jeden Stein umdrehen und alles rausschmeißen und neu machen? Ich möchte dem alten Zeug Respekt zeigen,“ erzählte der Architekt im ORF-Interview. Sein Tipp: Jeder habe die Chance, Dinge neu und anders zu sehen und zu verwenden. Es gehe um eine neue Einstellung, bevor Dinge im Müll landen. „Das ist das Wichtigste: Dinge nicht sofort in die Mülltonne schmeißen, sondern erst einmal hinstellen, in die Hand nehmen, drehen und schauen. Wenn man selbst keine Ideen hat, dann haben das oft andere Leute.“

Dachbalken eines 400 Jahre alten Bauernhofs
Johannes Münsch
Die Dachbalken des 400 Jahre alten Erbhofs in Absam werden weiter verwendet

Noamal-Boxen mit alten Dingen füllen

In Schwaz kümmert sich die Plattform Noamol – also noch einmal – darum, dass gebrauchte Gegenstände eine zweite Chance bekommen. In 18 Gemeinden erhält man inzwischen gratis die leeren Noamol-Boxen, die man zu Hause mit guten Dingen, die man nicht mehr braucht, füllt und zurückgibt, erzählte der Geschäftsführer von Noamol, Lukas Bodner: „Da haben wir allein im Jahr 2023 schon über 10.000 Kilogramm an wieder verwendbaren Sachen gesammelt.“ Spielzeug, Geschirr, Sportartikel oder Werkzeug bekommt so eine zweite Chance. und wird stark nachgefragt. „Es freut uns sehr, dass vor allem die junge Generation daran interessiert ist und damit auch eine neue Energie in das ganze Thema bringt.“

Die Sammelbox kann mit verschiedensten Alltagsgegegnständen befüllt werden.
Felicitas Huber/noamol
In so eine Noamol-Box passt vieles hinein, das man später doch noch brauchen kann

Jeder zweite Österreicher und jede zweite Österreicherin geben inzwischen an, dass sie sich gut vorstellen können, mehr gebraucht zu kaufen.