Sturm Graz ist aus Sicht der Tiroler so etwas wie ein Angstgegner. In neun Duellen mit den Grazern holten die Wattener bisher nur zwei Punkte. Das gelang zwar jeweils in Heimspielen, doch für ein Tiroler Happy End müsste im Grunddurchgangs-Finale am Sonntag der Premierensieg her. „Chancenlos sehe ich uns nicht. Aber Favorit sind wir auch nicht. Das liegt auf der Hand“, sagte Trainer Thomas Silberberger.
WSG braucht Sieg und Mithilfe der Konkurrenz
Gelingt am Sonntag – Spielbeginn ist um 17.00 Uhr – der Sieg, muss die WSG noch darauf hoffen, dass entweder Klagenfurt in Lustenau oder die Wiener Austria im Derby gegen Rapid nicht gewinnt. Im Falle eines Unentschiedens von Klagenfurt bei Austria Lustenau würde Punktegleichheit herrschen. Dann landet die WSG in der Meistergruppe, da der direkte Saison-Vergleich für sie spricht (2:2 und 3:2). Bei Gleichheit mit der Wiener Austria hätte die WSG aufgrund des direkten Duells (1:2, 0:0) das Nachsehen.

„Wir sind intensiv am Weg, Sturm aber noch eine Stufe intensiver“, sagte Silberberger. „Wir müssen schauen, dass wir die Intensität gegen den Ball hochhalten, damit es zur Schlacht um den zweiten Ball kommt.“ Und dann bräuchte es wesentlich bessere Lösungen als beim 0:2 bei Rapid, als seine Truppe völlig harmlos blieb.
„Verpassen der Meistergruppe wäre kein Misserfolg“
Mit dem gesperrten Lukas Sulzbacher und dem am Sprunggelenk verletzten Bror Blume fehlen den Tirolern wichtige Mittelfeldmänner. Der WSG-Trainer sieht sein Team auf alle Eventualitäten vorbereitet, auch der „All-in-Plan“ für den Fall der Fälle liege parat.
Falls Wattens den zweiten Meistergruppen-Einzug nach 2020/21 verpassen würde, wären wir megaenttäuscht, stellte Silberberger klar. „Aber es wäre definitiv kein Misserfolg für die WSG.“

Gäste aus Graz mit Respekt von Tirolern
Sturm hat den Platz in der Meistergruppe längst fix, wehrt sich am Sonntag noch gegen das Sternchen in der Tabelle. Bei einer Niederlage würden die bei aktuell 45 Punkten haltenden Grazer durch die Teilung auf 22 Punkte abgerundet. Nach einem Sieg aber wären es 24 Punkte und bei Meistergruppen-Start wahrscheinlich vier statt sechs Punkte Rückstand auf Leader Salzburg. Mit fünf Siegen und fünf Remis sind die Grazer auswärts noch ungeschlagen.
„Wir können am Sonntag unsere Ausgangslage noch einmal entscheidend verbessern, und drei Punkte könnten ein wichtiger Baustein für unseren Gesamterfolg heuer werden“, verlautete Sturm-Trainer Christian Ilzer. Den Gegner lobte er für seinen sehr effektiven und geradlinigen Fußball sowie die hohe Qualität bei Standards. Er erwarte sich ein spannendes und sehr umkämpftes Spiel, erklärte der Steirer.