SPÖ Parteizentrale in Innbruck
ORF.at/Christian Öser
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Politik

SPÖ-Abstimmung ist auch Richtungswahl

In der Tiroler SPÖ sieht man in der Abstimmung zwischen Pamela Rendi-Wagner und Hanspeter Doskozil auch eine inhaltliche Richtungsentscheidung. SPÖ-Chef Georg Dornauer hält seine eigenen Präferenzen versteckt. Rund 140.000 SPÖ-Mitglieder können österreichweit entscheiden, darunter etwa 3.000 in Tirol.

In der SPÖ soll jetzt die Basis entscheiden, wer künftig an der Spitze der Partei steht: Pamela Rendi-Wagner oder Hanspeter Doskozil. Die Tiroler SPÖ-Mitglieder spielen dabei allerdings wohl nicht die entscheidende Rolle: Nur rund 3.000 Parteimitglieder gibt es in Tirol. Österreichweit dürften etwa 140.000 SPÖ Mitglieder entscheiden, in welche Richtung es geht.

Eine Art Vorwahl für den Parteitag

Wer an der Spitze der Bundes-SPÖ steht, bestimmt laut Statuten eigentlich der Parteitag. Trotzdem sollen jetzt die Parteimitglieder bestimmen, quasi als Vorwahl oder Empfehlung, ob die Mehrheit Pamela Rendi-Wagner oder Hanspeter Doskozil als Parteichef will.

Ausweichende Antwort von Dornauer

Der Tiroler SPÖ-Vorsitzende Georg Dornauer will sich dabei weiterhin nicht in die Karten schauen lassen, „Dornauer spielt immer im Team SPÖ und für die Menschen in unserem Land“. An sich mit Doskozil freundschaftlich verbunden, zeigte sich Dornauer zuletzt gegenüber der aktuellen Partei-Chefin durchwegs loyal.

Die Basisabstimmung ist aus Sicht des Tiroler SPÖ-Chefs auch eine Richtungswahl. Beide hätten sich erklärt und es habe sich klar abgezeichnet, dass es auch um eine inhaltliche Ausrichtung der Partei gehen werde, so Dornauer, „das ist nach meinem Dafürhalten eine wichtige Grundlage für die Zukunft“.

Yildirim sieht keine Zerreißprobe

Klar hinter Pamela Rendi-Wagner hatte sich bisher immer die Tiroler SPÖ-Frauenvorsitzende Selma Yildirim gestellt, sie ist ebenfalls im Bundesparteivorstand. Sie sehe es auch als eine Chance für die Mitglieder, ernsthaft zu reflektieren, was die Präferenzen sind – was die Person betreffe, die auf Platz eins in den nächsten Nationalrat gehen soll, und die Inhalte. Eine Spaltung der Partei befürchtet Yildirim durch die Basis-Abstimmung nicht. Es werde sicher Wahlkampfcharakter haben, „aber ich habe nicht den Eindruck, dass es eine Zerreißprobe wird“, so Yildirim.