Brust wird untersucht
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Gesundheit

Gynäkologie führend bei Krebsbehandlung

Krebspatientinnen, die an der Innsbrucker Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe behandelt werden, haben eine deutlich höhere Überlebensrate als in anderen Bundesländern. Das zeigt eine aktuelle Auswertung im Tumorregister Österreich.

Das Institut für klinische Epidemiologie des „Landesinstitut für integrierte Versorgung Tirol“ (LIV), gibt in regelmäßigen Abständen das „Klinische Tumorregister Österreich für Mammakarzinome und gynäkologische Tumoren“ heraus.

Darin werden die Überlebensraten für die verschiedensten gynäkologischen Krebserkrankungen österreichweit verglichen. Aktuelle Auswertungen zeigen, dass die Überlebensraten für Patientinnen der Innsbrucker Univ.-Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe bei allen Krebsarten signifikant höher ist, als im Durchschnitt der anderen Zentren Österreichs.

Christian Marth
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Christian Marth, Chef der Gynäkologie an der Klinik Innsbruck

Sechs Prozent höhere Überlebensrate

"Diese Zahlen, schwarz auf weiß und von unabhängiger Stelle erhoben, sind eine gute Nachricht für die Patientinnen“, so der Direktor der Innsbrucker Gynäkologie, Christian Marth, „vor allem, da die Ergebnisse von Studien zum Überleben von Krebserkrankungen oft nicht sehr eindeutig sind, zu viele Faktoren spielen mit. Trotz all dieser Unschärfe-Faktoren sind die Ergebnisse diesmal klar und unmissverständlich.“

Im gesamtösterreichischen Durchschnitt leben zehn Jahre nach der Diagnose Brustkrebs sechs Prozent weniger Patientinnen als an der Innsbrucker Gynäkologie. Aber auch bei höheren Stadien und komplexen Diagnosen gynäkologischer Tumoren ist der Unterschied deutlich. So beträgt der Unterschied beim Langzeitüberleben von Patientinnen mit fortgeschrittenem Eierstockkrebs etwa fünf Prozent.

Erfahrung, Zusammenspiel, Forschung

Dieser Erfolg sei auf ein Zusammenspiel vieler Faktoren zurückzuführen, so Marth: „Zum einen ist es natürlich die Erfahrung aufgrund der hohen Zahl von Betroffenen, aber auch das perfekte Zusammenspiel aller involvierten Berufsgruppen bei der Betreuung unserer Patientinnen. Dazu kommen die laufende Forschung und Teilnahme an internationalen Studien. Dadurch haben Patientinnen heute schon oftmals Zugang zur Medizin von morgen,“ so Marth abschließend.