Rettungshubschrauber landet am Dach der Innsbrucker Klinik
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Chronik

Schwerste Verletzungen nach Skiunfällen

In den Tiroler Skigebieten ist es am Wochenende zu zahlreichen Skiunfällen mit teils schweren Wirbelsäulenverletzungen gekommen, hieß es aus der Innsbrucker Klinik am Montag. Die Gründe dürften überfüllte Pisten, fehlende Sturzräume und nicht ausreichendes Können von Wintersportlerinnen und Wintersportlern sein.

Traumatologe Rohit Arora von der Klinik Innsbruck sprach am Montag von einem ungewöhnlichen Wochenende. Es gab überdurchschnittlich viele Wintersportlerinnen und Wintersportler, die in diesem späten Winter in der Innsbrucker Klinik behandelt werden mussten.

Neben schweren Knochenbrüchen, teils mit anschließenden operativen Eingriffen, wurden alleine am Sonntag drei Personen mit schweren Wirbelsäulenverletzungen an der Klinik behandelt. Eine Person davon erlitt eine Querschnittslähmung.

Verletzter wird im Winter in Christophorus Rettungshubschrauber verladen
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Pistenrettung und Notarztteams hatten am Sonntag im ganzen Land alle Hände voll zu tun

Die Unfälle am Sonntag waren unterschiedlicher Natur. In Hopfgarten prallte ein 23-jähriger Deutscher auf einer schwarzen Piste gegen einen talseitig angebrachten Holzzaun. Er wurde mit dem Notarzthubschrauber in das Krankenhaus nach Kufstein geflogen, musste dann aber aufgrund seiner schweren Verletzungen in die Klinik nach Innsbruck überstellt werden.

Skifahrer prallt gegen Tourengeher

In der Christlum in Achenkirch kam es zu einer Kollision zwischen einem 52-jährigen Skitourengeher, der bergwärts unterwegs war, und einem 16-Jährigen, der talwärts fuhr. Der jugendliche Ukrainer fuhr den Tourengeher aus Österreich regelrecht um. Der 52-Jährige musste schwer verletzt in die Klinik nach Innsbruck geflogen werden. Der Jugendliche wurde mit der Rettung in das Klinikum Agataried nach Bayern gebracht. Die Polizei sucht nun nach Zeuginnen und Zeugen für den Unfall.

Rund 40 Meter abgestürzt

Im Skigebiet Zillertal Arena in Rohrberg verlor ein 24-jähriger Deutscher im Kreuzungsbereich zweier Pisten die Kontrolle über seine Skier. Er geriet über den Pistenrand hinaus und stürzte rund 40 Meter ab. Der junge Mann erlitt schwere Verletzungen und musste mit dem Notarzthubschrauber in die Klinik nach Innsbruck gebracht werden.

In Grän (Bezirk Reutte) wurde ein 32-jähriger Deutscher schwer verletzt, nachdem er versucht hatte, einem vor ihm fahrenden siebenjährigen Buben auszuweichen. Er streifte das Kind. Der Deutsche wurde in die Klinik geflogen, das Kind blieb unverletzt.

Ebenfalls in Grän wurde ein 84-jähriger Österreicher schwer verletzt, nachdem ihm ein 67-jähriger Deutscher über die Skier gefahren war. Beide Männer stürzten. Der 84-Jährige wurde mit dem Notarzthubschrauber in die Klinik nach Innsbruck gebracht, dort starb er am Mittwoch an seinen schweren Verletzungen.

Zahlreiche Kollisionen

In Sölden kam es zu zahlreichen Kollisionen von Skifahrern. Auf dem Giggijoch prallte ein 53-jähriger Bulgare in einen 27-jährigen Deutschen. Der Bulgare wurde mit Verletzungen unbestimmten Grades nach Innsbruck überstellt. Auf dem Gaislachkogel prallte ein männlicher Skifahrer in eine 21-jährige Deutsche. Die Frau wurde schwer verletzt in die MedAlp nach Sölden gebracht. Erhebungen der Polizei sind im Gange. Im Rettenbachtal in Sölden kam ein 19-jähriger zu Sturz. Eine nachfolgende 48-jährige Deutsche stieß mit dem Burschen zusammen und stürzte über ihn darüber auf die Piste. Die Frau wurde mit Verletzungen unbestimmten Grades in der MedAlp in Sölden medizinisch behandelt.

Wintersportler stürmen bei schönem Wetter Skigebiete

Schwere Skiunfälle stehen in diesem schneearmen Tiroler Winter fast schon an der Tagesordnung. Die Kombination von Wochenende mit schönem Wetter treibt viele, vor allem auch Urlauberinnen und Urlauber sowie Tagesgäste, in die Skigebiete. Das sorgt für volle Pisten und für wenig Platz. Dazu sind jene, die nicht regelmäßig auf den Skiern stehen, wenig geübt – mehr dazu in Vier Schwerverletzte bei Skiunfällen in Tirol.