Die Firma Swarovski in Wattens
APA/HELMUT FOHRINGER
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Wirtschaft

Swarovski kämpft sich aus Verlustzone

Nach drei Jahren mit erheblichen Verlusten berichtet der Kristallkonzern Swarovski von einer erfreulichen Geschäftsentwicklung. Nach drei Jahren mit erheblichen Verlusten gab es 2022 laut Firmenangaben ein „nahezu positives Ergebnis“.

Man habe ein starkes Wachstum von zehn Prozent verzeichnet und einen Umsatz von 1,83 Milliarden Euro erwirtschaftet. Beim Konzern sieht man in dem Resultat ein Ergebnis einer 2020 eingeleiteten strategischen Transformation. Ein Umsatzplus habe in allen Produktkategorien erzielt werden können, angeführt von Schmuck mit 15 Prozent sowie allen Geschäftsfeldern mit Retail-Umsätzen von 13 Prozent und mit Industriekundinnen und -kunden von fünf Prozent. Auch alle Märkte hätten, bis auf China, mit 18 Prozent zugelegt. Zudem würden alle Vertriebskanäle, einschließlich des Onlinevertriebs, Zugewinne aufweisen.

Neue Markenstrategie

Die deutliche Verringerung der Vorjahresverluste sei vor allem auf die Verbesserung der Bruttomarge im Einklang mit der neuen Markenstrategie, das Umsatzwachstum und die operativen Kosteneinsparungen zurückzuführen, die im Jahr 2023 fortgesetzt werden, um wieder ein nachhaltiges Gewinnniveau zu erreichen.

Von CEO Alexis Nasard heißt es, die Ergebnisse bestätigten, dass die strategische Ausrichtung richtig sei. Mit Blick auf das laufende Jahr sagte er, man sei in allen Märkten – auch in China – vielversprechend in das Jahr 2023 gestartet. Man werde sich auf die disziplinierte Umsetzung der neuen LUXignite-Strategie und des Geschäftsplans konzentrieren. „Der Schwerpunkt wird auf Produktinnovationen und weiteren Investitionen in unser Einzelhandelsnetz und unsere Markenkommunikation liegen“, so Nasard.

Turbulenzen auch im Familienclan

Der Kristallkonzern hatte sich in den vergangenen Jahren mit starken Turbulenzen konfrontiert gesehen. Das betraf einerseits die Konzernführung und andererseits die wirtschaftliche Situation, nicht zuletzt aufgrund der Coronavirus-Krise. Ex-CEO Robert Buchbauer leitete einen Umbau des Konzerns – mitsamt großflächigen Kündigungen in Wattens – ein, mit dem ein Teil des Familienclans nicht einverstanden war. Ein Schiedsgericht entschied schließlich, dass die Strukturreform rechtswidrig gewesen sei und rückabgewickelt werden müsse. Erstmals übernahm im vergangenen Jahr mit Nasard eine familienfremde Person die Unternehmensführung.

Erst Anfang Februar ortete die Tiroler Arbeiterkammer eine erneute „Kündigungswelle“ in Wattens. Dieser Darstellung trat der Konzern allerdings entgegen: Es gebe im Moment keine weiteren Pläne für einen „strukturellen Mitarbeiterabbau“ am Stammsitz.