Anders als bei anderen Kraftwerksprojekten der TIWAG war die Gegnerschaft beim Kraftwerksprojekt Imst-Haiming überschaubar. Auch der Landesumweltanwalt spricht von einem grundsätzlich sinnvollen Projekt. Grund dafür ist, dass sich die Eingriffe in die Natur bei diesem Kraftwerk in Grenzen halten und bereits abgearbeitetes Wasser erneut genutzt wird.
Kein zusätzliches Innwasser wird entzogen
Konkret wird jenes Wasser, das in Prutz dem Inn entzogen und im Kraftwerkshaus in Imst durch die Turbinen läuft, noch einmal unterirdisch bis nach Haiming weitergeleitet. Dort erzeugen dann zwei unterirdische Francis-Turbinen Strom. Das bedeutet, dass kein weiteres Wehr am Inn notwendig ist, spricht man seitens der TIWAG von einer sehr effizienten Anlage.
Auch die Sunk-Schwall-Problematik am Inn werde verbessert, heißt es. Grund dafür ist, dass das Kraftwerkswasser zuerst in ein Ausgleichsbecken geleitet und dann zeitlich gestaffelt in den Inn rückgeführt wird – auch in Abstimmung mit den dortigen Raftingunternehmen. Diese haben ja im Vorfeld, genauso wie der Tiroler Fischereiverband, Bedenken bezüglich dieser Rückleitung geäußert – mehr dazu in Imst-Haiming: Ein „sinnvolles“ Kraftwerk.
Lob für rasches UVP-Verfahren
Nur acht Monate hat die UVP-Behörde für eine Entscheidung benötigt. Das sei eine neue Geschwindigkeit, lobte Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) die geringe Verfahrensdauer. Gerade im Bereich der erneuerbaren Energien sei das auch dringend notwendig.
Im neuen Kraftwerk können rund 252 Millionen Kilowattstunden Grundlaststrom für 60.000 Haushalte erzeugt werden. „Damit wird die derzeit fehlende Winterdeckung des Tiroler Strombedarfs weiter verbessert“, so der TIWAG-Vorstandsvorsitzende Erich Entstrasser.
Geplanter Baubeginn für das Kraftwerk Imst-Haiming ist 2024, die Bauzeit ist mit vier Jahren veranschlagt.