Sparbuch und Eurobanknoten
APA/dpa/Daniel Karmann
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Wirtschaft

Vorsorge wird Tirolern immer wichtiger

Trotz steigender finanzieller Belastung investieren viele Menschen in ihre Zukunft. Für die private Pensions- und Gesundheitsvorsorge würde österreichweit so viel Geld wie noch nie pro Monat ausgegeben. Das ist das Ergebnis einer IMAS-Studie im Auftrag von Erste Bank, Sparkassen und Wiener Städtische.

Laut der Studie gehen zwei Drittel von einer Verschlechterung der persönlichen Lebensqualität in den kommenden Monaten aus. Vor allem die „multiplen Krisen“ würden sich laut IMAS-Studienautor Paul Eiselsberg auf die allgemeine Stimmung auswirken. Lediglich drei Prozent aller Tirolerinnen und Tiroler glauben, dass es in näherer Zukunft zu einer Verbesserung kommt.

Vorsorgeniveau ist trotz der extremen Inflation hoch

Trotz der aktuell hohen Inflation nimmt die Bedeutung der privaten finanziellen Vorsorge laut Umfrage zu. Österreichweit geben Menschen im Schnitt 247 Euro pro Monat für die Pensions- und Gesundheitsvorsorge aus. Das ist mehr als doppelt so viel, wie im Jahr 2019. Tirol liegt mit im Schnitt 166 Euro pro Monat allerdings deutlich unter dem Bundesschnitt.

Paul Eiselsberg (Studienleiter IMAS Institut), Patrick Götz (Vorstand Tiroler Sparkasse) und Manfred Bartalszky (Vorstand Wiener Städtische, Bankvertrieb Team s Versicherung)
Thomas Steinlechner
Paul Eiselsberg (Studienleiter IMAS Institut), Patrick Götz (Vorstand Tiroler Sparkasse) und Manfred Bartalszky (Vorstand Wiener Städtische, Bankvertrieb Team s Versicherung)

Laut der Studie falle eindeutig aus, wofür Tirolerinnen und Tiroler ergänzend privat vorsorgen: „Auf Platz 1 mit 70 Prozent kommt die finanzielle Reserve für Krisenfälle, gefolgt von der Familie (67 %), Gesundheit (65 %) und der Vorsorge für die Pension mit 59 Prozent“, heißt es von den Studienautoren.

Vorsorge-Klassiker sind weiterhin gefragt

Die Pandemie, der Ukraine-Krieg oder auch die Inflation würden sich auf die Art und Weise, wie Menschen leben, arbeiten, einkaufen oder auch denken auswirken. Viele der Befragten hätten angegeben, in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld in den vergangenen Monaten Vorsorgehandlungen gesetzt zu haben. So haben zum Beispiel 34 Prozent ihre Lebensmittelvorräte aufgestockt, 28 Prozent einen Brennstoffvorrat angelegt und 26 Prozent eine finanzielle Vorsorge fürs Alter getroffen.

Vorsorgeklassiker sind dabei bei Tirolerinnen und Tirolern weiterhin beliebt. Im Bundesland würde laut Studie der Großteil auf ein geringes Risiko sowie hohe Transparenz der Vorsorgeprodukte setzen. Die meisten (59 Prozent) setzen darum weiterhin auf das Sparbuch. Dahinter folgen die Lebensversicherung und der Bausparvertrag.

Junge blicken skeptisch in die Zukunft

Bank- und Versicherungsexperten empfehlen jungen Menschen, schon früh mit kleinen Beträgen vorzusorgen. Beim Thema Wohnen oder auch beim Thema Pension gebe es derzeit nämlich viele Unsicherheiten bei jungen Menschen. „Die wissen nicht, ob es noch eine Pension wie heute gibt, wenn sie dann in Pension gehen. Ganz im Gegensatz zu jenen, die kurz vor der Pension stehen. Die gehen sicher davon aus, dass sich nichts Dramatisches ändert“, so Studienautor Paul Eiselsberg.