Die neue Zugverbindung soll auch in Innsbruck halten. Ziel sei es, die neue Verbindung mindestens einmal pro Tag in beiden Richtungen zu schaffen, wie die ÖBB am Montag einen Bericht des Münchner „Merkur“ gegenüber dem ORF Tirol bestätigten.
Ob es noch weitere Stopps in Tirol geben wird, sei derzeit noch unklar, sagte Christoph Gasser-Mair von den ÖBB. Die Pläne seien noch im Anfangsstadium. Jenbach und Wörgl dürften aber eher nicht dabei sein, denn dort bleibt bereits der Eurocity-Zug stehen.
Mit der Direktverbindung sollen unter anderem die bis zu 30 Minuten Wartezeit am Brenner wegfallen. An der Grenze braucht es derzeit noch eine technische Systemumstellung und daher eine Unterbrechung der Fahrt. Mit der Verbindung soll also auch die Zugstrecke Innsbruck – Bozen, die aktuell rund zwei Stunden in Anspruch nimmt, deutlich kürzer werden.
Technische Maßnahmen notwendig
Die EU unterstützt zehn neue grenzüberschreitende Bahnverbindungen. Damit soll der Personentransport via Schiene über die Staatsgrenzen hinweg bis 2030 verdoppelt und bis 2050 gar verdreifacht werden. Zu den ausgewählten Strecken gehören auch jene von München nach Mailand und Rom, erklärte der Südtiroler EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann (SVP). Auf der Brenner-Linie sollen die italienischen Hochgeschwindigkeitszüge Freccia rollen.
Die Verbindung soll Ende 2025, Anfang 2026 den Betrieb aufnehmen. Um das zu ermöglichen, sind regulatorische Vorarbeiten notwendig. Dabei geht es um die Zulassung der Züge, den Ausbau der Signaltechnik und die Ausbildung der Zugführer. Letztere müssen sowohl die italienische als auch die deutsche Sprache beherrschen.
Eigentlich sind diese Direktverbindungen nicht neu, die italienischen Staatsbahnen Ferrovie dello Stato Italiane (FS) fuhren etwa die Strecke nach Rom bis 2008, als sie dann den EuroCity „Michelangelo“ eingestellt hat. Seit 2009 fährt die Deutsche Bahn mit den ÖBB mit dem Eurocity bis Bologna.
Neue Zuggarnituren ab Frühjahr 2024
Vor dem Beginn der Verbindungen mit den neuen Expresszügen erneuern die ÖBB gemeinsam mit der Deutschen Bahn auch Garnituren der Eurocity-Züge. Acht Railjets der neuen Generation seien dafür in Produktion. Sie sollen ab dem Frühjahr 2024 auf der Strecke München-Verona/Bologna/Venedig verkehren.