Manuel Feller Weltmeisterschaften
APA/BARBARA GINDL
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Ski-WM: Feller-Misere setzt sich fort

Die Halbzeit-Führung brachte dem Fieberbrunner Manuel Feller erneut kein Glück, er fiel im zweiten Durchgang auf den siebten Rang zurück. Die Beckenverletzung, die er sich beim Einfahren zuzog, sei dafür keine Ausrede.

Beim WM-Slalom hatte Manuel Feller die Goldene bereits vor Augen. Als Halbzeit-Leader fiel er aber auf den siebenten Platz zurück. Stattdessen gewann Henrik Kristoffersen vor dem Griechen Alexander John „AJ“ Ginnis und dem Italiener Alex Vinatzer. Der finale Durchgang war an Spannung kaum zu überbieten. Mehr dazu unter Kristoffersen gewinnt vor Griechen.

„Das ist jetzt mein weiß-nicht-wievieltes Großereignis und bis auf einmal habe ich eigentlich alles versemmelt“, sagte Feller. „Es liegt definitiv an mir, dass es nicht funktioniert hat.“

Keine Top-5-Platzierung bei Großereignissen seit 2017

Noch ziemlich zerknirscht stellte sich Feller im Zielraum in Courchevel den Journalisten-Fragen. „Es tut schon schiach, wenn man den Siebener sieht. Das muss man erst ein bisschen verarbeiten“, sagte er. Nach der Silbernen von St. Moritz verzeichnete er bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen nur noch Platzierungen jenseits der Top fünf in Einzelrennen. Oder Ausfälle – nicht weniger als fünf sind es nunmehr.

Manuel Feller
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Feller und Großereignisse – eine schwierige Beziehung

Mit Erkältung und Beckenverletzung am Start

In Frankreich sprach die Vorgeschichte auch nicht für ihn. Denn Feller war mit einer Erkältung an den WM-Schauplatz gereist, die nur schleppend besser wurde. Dann kam der erste Riesentorlauf-Durchgang am Freitag, der ihn körperlich verausgabte. Im zweiten schied er schließlich aus. Am Sonntag stürzte Feller beim Einfahren für den Slalom und schlug hart am Becken auf.

„Am Start waren schon grausliche Schmerzen, muss ich sagen. Aber man hat, glaube ich, gesehen, dass es mich null einschränkt. Adrenalin ist immer noch das beste Schmerzmittel.“

Nächste Chance auf WM-Gold in Saalbach

„Das Skifahren hätte trotzdem gepasst, ich hätte es in der Hand gehabt in beiden Disziplinen. Es liegt definitiv an mir, dass es nicht funktioniert hat.“ Im Slalom stimme zwar die Form, „aber für das haben wir bei weitem zu wenig mitgenommen heuer. Ich bin in Schladming zur Halbzeit Zweiter gewesen, war in Kitzbühel Erster und habe es nie so runtergebracht, wie ich es wollte oder wie ich es könnte. Schlussendlich wäre definitiv mehr drinnen gewesen. Es liegt an mir, dass man das verbessert.“

Dennoch bleibt unter dem Strich, dass es für Feller auch beim fünften Versuch, eine Halbzeitführung ins Ziel zu bringen, nicht geklappt hat. Die Krönung seiner Karriere bei einem Großereignis ist damit zumindest zwei weitere Jahre verschoben – bei der WM in Saalbach-Hinterglemm unweit seiner Heimatgemeinde Fieberbrunn bekommt er wohl 2025 die nächste Chance.