Die Klein- und Mittelbetriebe seien der Motor des Wohlstands, sagte der Präsident der Tiroler Adlerrunde Klaus Mark: "Nach dem Stillstand der Corona-Jahre können wir die schwierigen Zeiten mit Teuerungswellen, Inflation, Energiekrisen und dem notwendigen Wandel zum nachhaltigen Wirtschaften nur mit einer gewaltigen, gemeinsam erbrachten Leistungsoffensive begegnen.“
Arbeitskräftemangel als große Herausforderung
Der Arbeitskräftemangel macht auch vor Tiroler Betrieben nicht Halt. Händeringend werden in allen Branchen Arbeitskräfte gesucht. Klaus Mark sprach sich für steuerfreie Jobmodelle für bereits pensionierte Menschen aus und für eine Arbeitsberechtigung für asylsuchende Menschen. Er forderte die Politik zu raschem Handeln auf: „Eine Forderung an die Politik ist, dass wir Menschen, die arbeiten wollen, auch arbeiten lassen sollten. Dass zum Beispiel Asylwerberinnen und Asylwerber auch die Möglichkeit bekommen zu arbeiten.“ Für geflüchtete Menschen aus der Ukraine forderte Mark ein unbeschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt.
Anreize für „Leistungswillige“
Es brauche Anreize für jene, die länger arbeiten wollen und eine qualifizierte Zuwanderung, so Mark. Nicht die „Leistungsunwilligen sondern die Leistungswilligen“ müssten von der Politik gefördert werden. „Wenn Arbeitskräfte fehlen, dann nützt kein politisches Lamentieren, dann braucht es rasche Taten“, so Mark, der der Regierung auch dringend rät, „alles zu unternehmen, um mehr Frauen in den Erwerbsprozess zu bekommen“.
Die Sprecherin der Tiroler Adlerrunde Ingeborg Freudenthaler will die Teuerungskosten, die den Unternehmen zu schaffen macht, mit einem Bürokratieabbau abfedern. Die Bürokratie könne man umgehend reduzieren, meinte
Freudenthaler: „Gerade in Zeiten, wo das Geld überall fehlt, sollte man gemeinsam versuchen, Bürokratieabbau zu betreiben.“
Kritik an der Unternehmensrunde
Dass die Mitglieder der Tiroler Adlerrunde sehr gut – auch Richtung Politik – vernetzt sind, ist kein Geheimnis. Dass die Runde von außen oft kritisch als „Schattenwirtschaftskammer“ bezeichnet wird, die im Hintergrund die Fäden ziehe, können Mark und Freudenthaler nicht nachvollziehen. „Das verstehe ich nicht“, meinte Freudenthaler, „weil ohne die Unternehmer, natürlich auch jene außerhalb der Adlerrunde, wäre Tirol nicht das, was es ist, nämlich ein Land, indem man sehr erfolgreich wirtschaften kann“.
Gefeiert wurde am Dienstagabend im Innsbrucker Haus der Musik. Geladen war die Tiroler Regierungsriege oder auch der Innsbrucker Bürgermeister, dazu frühere Landeshauptleute wie Günther Platter und Herwig van Staa. Wer als Unternehmer an die Adlerrunde andocken möchte, braucht übrigens die einstimmige Zustimmung aller 50 Mitglieder.