Die staatliche Strompreisbremse soll extreme Belastungen verhindern. Einem Teil der Stromkundinnen und -kunden hilft das aber nur begrenzt.
Heizungen, die Strom brauchen, werden teuer
Aus derzeitiger Sicht sind die Strompreise der TIWAG noch die günstigsten. Mit der 245-prozentigen Erhöhung ab Juni kann sich das ändern, so Domenico Rief, Leiter der wirtschaftspolitischen Abteilung der Arbeiterkammer: „Zum Glück bremst die Strompreisbremse diese Steigerung durchaus ein, aber natürlich nur bis zu diesen 2.900 Kw/h. Das heißt, jeder, der mehr verbraucht, besonders jene, die eine Nachtspeicherheizung haben oder die über eine Luftwärmepumpe verfügen, die natürlich viel mehr Strom brauchen, die spüren das natürlich stark.“

Die Arbeiterkammer geht bei einem durchschnittlichen Haushalt von 20 bis 25 Euro Mehrkosten pro Monat aus, die Strompreisbremse schon eingerechnet. Die Strompreisbremse läuft vorerst bis Juni 2024. „Wenn die Strompreisbremse ausläuft, dann wird es richtig teuer. Weil dann muss man mit 45 bis 50 Euro mehr rechnen im Monat“, so Domenico Rief von der Arbeiterkammer.
Arbeiterkammer rät zum Preisvergleich
Mit der Erhöhung rät die Arbeiterkammer, die Stromanbieter zu vergleichen und gegebenenfalls zu wechseln: "Man kann natürlich unter Einhaltung der Kündigungsfrist kündigen, sagt Rief, „man kann sich aber auch Zeit lassen, man hat normalerweise drei Monate, um zu widersprechen. Und wenn man am Ende dieser Zeit kündigt, dann bekommt man jedenfalls noch den alten Tarif bezahlt.“
Tarifkalkulator
Wenig Sicherheit mit Floater-Tarifen
Die Regulierungsbehörde E-Control bietet auf ihrer Internetseite einen Tarifkalkulator an. „Da muss man natürlich bei den anderen Anbietern aufpassen“, erklärte Rief, „da gibt es sogenannte Floater-Tarife, die jedes Monat, jede Woche wechseln. Die hängen direkt an der Strompreisbörse. Und wenn man reinschaut und es gerade da einen niedrigen Strompreis an der Börse gibt, sieht das sehr verlockend aus. Es kann aber in einem Monat schon wieder anders ausschauen und in die andere Richtung explodieren. Da hat man wenig Sicherheit, wenn man so einen Tarif aussucht.“
Die Bundesarbeiterkammer will eine eigene Hotline zu allen Anfragen betreffend Energiepreise eingerichten, dieses neue Beratungsangebot konnte allerdings bisher noch nicht die Arbeit aufnehmen.