Polizeihubschrauber Libelle Tirol im Einsatz
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Chronik

Drei Tourengeher von Schneebrett verschüttet

Im Schmirntal (Bezirk Innsbruck-Land) sind am Sonntag drei Mitglieder einer Gruppe von Skitourengehern von einem 800 bis 1.000 Meter breiten Schneebrett erfasst und verschüttet worden. Zwei Personen wurden verletzt.

Die sechsköpfige Gruppe startete ihre Tour in Schmirn Richtung Hohe Warte. Da der Gruppe die Lawinengefahr – es herrschte oberhalb von 1.600 Metern große Lawinengefahr – bewusst gewesen sei, sei die Besteigung des Gipfels im Vorhinein nicht in Erwägung gezogen worden, teilte die Polizei mit. In 2.277 Metern Höhe entschied sich die Gruppe zum Abbruch der Tour und zur Abfahrt ins Tal.

800 bis 1.000 Meter langes Schneebrett löste sich selbst

Einen etwa 20 bis 25 Grad steilen Hang fuhren die Mitglieder der Gruppe einzeln ab. Drei Personen gelang das problemlos, als allerdings ein 53-jähriger Tiroler unterwegs war, löste sich ein 150 bis 200 Meter breites und 800 bis 1.000 Meter langes Schneebrett am 40 bis 45 Grad steilen Osthang unterhalb des Gipfelbereiches der Hohen Warte. Der Mann wurde durch den Lawinenabgang teilverschüttet, konnte sich jedoch selbst aus den Schneemassen befreien.

Die drei Personen, die am Ende des Hangs warteten, versuchten der Lawine zu entkommen. Dabei wurden jedoch zwei Frauen – eine 54-Jährige aus Innsbruck und eine 49-Jährige aus Deutschland – durch die Lawine erfasst und völlig verschüttet. Es war lediglich jeweils eine Hand an der Oberfläche sichtbar. Die beiden Frauen konnten rasch aus der Lawine befreit werden. Die Deutsche wurde am rechten Handgelenk leicht verletzt, die Innsbruckerin blieb unverletzt.

53-Jähriger mit Knieverletzung ins Krankenhaus gebracht

Fünf Mitglieder der Tourengruppe wurden mit dem Polizeihubschrauber ins Tal geflogen, der 53-jährige Tiroler musste mit einer Knieverletzung mit dem Notarzthubschrauber in das Krankenhaus nach Hall in Tirol geflogen werden. Im Einsatz standen die Bergrettung St. Jodok, ein Polizeihubschrauber, ein Rettungshubschrauber, die Alpinpolizei und die Polizei Steinach am Brenner.

Lawinenexperte: Warnungen werden zu wenig gehört

Offensichtlich würden die Warnungen des Lawinenwarndienstes zu wenig gehört. Diese Meinung äußerte am Sonntag Patrick Nairz im ORF Tirol angesichts der vielen Lawinenunglücke an diesem Wochenende. Im Variantenbereich ortet er heuer eine besondere Situation – mehr dazu in Nairz: Warnungen werden zu wenig gehört.