Olympiahalle Innsbruck
ORF.at/Julia Hammerle
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Sport

Sportvereine mit Kritik an Sportstätten

Tirols Sportvereine beklagen sich über fehlende bzw. marode Infrastruktur. Der Nachwuchs von Profiklubs bis hinunter zu den großen Amateurvereinen kann oft nicht ausreichend trainieren, die Profiklubs pendeln ohne fixe Trainingsstätte.

Man könne Sponsoren nur in einem Umfeld akquirieren, das dem Spitzensport gerecht werde, betont Volleyball-Manager Hannes Kronthaler. Er nannte als Beispiel das Landesportcenter in Innsbruck, in dem derzeit unter anderem die Basketballer der Raiders in der zweiten Bundesliga spielen. „Da haben wir Holztribünen und auf der anderen Seite eine Sprossenwand. Welcher Sponsor wird sich da hinsetzen?“, will Kronthaler wissen.

Tägliches Pendeln für Nachwuchs und Kampfmannschaft

In der ersten Liga der Damen kennt Manager Michael Falkner von den TI-Volleyball-Damen dieses Problem nur zu gut. Sein Verein sei weiterhin im Nomadentum, man pendle mit dem Nachwuchs und der Kampfmannschaft jeden Tag in eine andere Halle. Wöchentlich gäbe es 140 Stunden Training mit geschultem Personal, so Falkner. Man könne nicht behaupten, dass das eine gute Voraussetzung für professionellen Sport sei.

Olympiaworld Innsbruck
Olympiaworld Innsbruck
Der HCI trägt seine Spiele in der Wasserkraft-Arena aus. Die größere Olympiahalle ist nicht bespielbar.

Fehlende Bande als Argument für Absage an HCI

Jüngstes Beispiel in der Sportstadt Innsbruck ist der Eishockeyklub HCI. Der Verein war lange Tabellenführer in der Eishockey-Bundesliga, schaffte den Einzug in das Play-off und steht jetzt vor entscheidenden Spielen, bei denen viele Zuseher erwartet werden. Aber die Olympiahalle, in der deutlich mehr Besucher Platz hätten, bleibt für den Verein trotzdem zu. Als Grund für die Absage sei die fehlende Bande angegeben worden.

Kreisel der Bobahn in Innsbruck Igls
ORF
Der Eiskanal in Innsbruck/Igls muss saniert werden

Sportlandesrat Dornauer verspricht rasches Handeln

Sportlandesrat Georg Dornauer (SPÖ) erklärte, dass er die Problematik kenne und das auch bei Sportminister Werner Kogler (Grüne) deponiert habe. Er habe in den letzten Jahren als Bürgermeister der Gemeinde Sellrain (Bezirk Innsbruck-Land) relativ viel gebaut und setze gerne Projekte um, betonte Dornauer. Er möchte daher bei den größeren Projekten – beispielsweise Bobbahn Igls, 50-Meter-Schwimmbecken sowie Sanierungsoffensiven – keine Zeit verlieren, betonte Dornauer.

Damit der Spitzensport in Tirol entsprechende Trainingsmöglichkeiten vorfindet und den Anschluss nicht verliert, sind viele Millionen Euro notwendig.