Fasching in Sillian
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Chronik

Sillianer Faschingsumzug ist gefährdet

In Sillian ist der Faschingsumzug mit jahrzehntelanger Tradition am Faschingsdienstag gefährdet. Die Behörde erteilte dem Narrentreiben bis dato keine Genehmigung, weil der Umzug über die vielbefahrene Bundesstraße führt. Bei einer Informationsveranstaltung gingen die Wogen hoch.

Rund 200 Besucherinnen und Besucher sind am Mittwoch zur Informationsveranstaltung gekommen. Sie alle waren sich einig: Der Sillianer Faschingsumzug dürfe nicht sterben, immerhin gibt es ihn schon seit 1881. Doch die Faschingswagen würden nicht der Straßenverkehrsordnung entsprechen, so die Behörde. Eine Sperre der B100 Drautalstraße wurde bisher noch nicht genehmigt. Der Unmut ist groß.

Versammlung in Sillian
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Die Sillianer wollen ihren Fasching nicht sterben lassen.

Zu wenig Platz für die Wagen

Seit 142 Jahren finden in Sillian Faschingsumzüge über die Bundesstraße statt. Die Wagen und Gruppen über die Gemeindestraßen zu leiten, sei ein Problem, da es zu wenig Platz gebe, bedauerte Organisator Otto Trauner: „Wo eine abgesperrte Straße ist, egal ob Gemeinde- oder Landesstraße, glaube ich, dass sich nicht alle Teilnehmer an die Straßenverkehrsordnung halten müssen.“

Man wolle möglichst konstruktiv an der Durchführung des Faschingsumzugs arbeiten, ist der Konsens der Versammlung, die aber nicht als „Aufstand der Narren“ verstanden werden soll, so Julia Pradeller-Pichler von der Narrengilde Sillian: „Es war eine ruhige sachliche Veranstaltung, damit die Bevölkerung Bescheid weiß.“

Behörde will lösungsorientiert agieren

Die zuständige Behörde antwortete am Donnerstag schriftlich: Die Bezirkshauptmannschaft (BH) Lienz werde lösungsorientiert vorgehen und rechtskonforme Möglichkeiten aufzeigen. Am Nachmittag fand eine Sitzung von Polizei, BH, Baubezirksamt und Tourismus statt.

Dieses Treffen sei „äußerst konstruktiv verlaufen“, hieß es am Freitag in einer Aussendung des Landes Tirol. Eine von der Polizei vorgeschlagene Alternativroute über die Gemeindestraßen sei dem Veranstalter seit Anfang Jänner bekannt. Mit einer fachlichen Stellungnahme werde die Behörde nun auf die Veranstalter zugehen. Man sei weiterhin bestrebt, einen zeitnahen Konsens zu finden.