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ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Ehepaar des Steuerbetrugs verdächtigt

In Tirol ist ein Immo-Steuerbetrugsfall in Höhe von 373.000 Euro aufgeflogen. Das berichtete das Finanzministerium am Mittwoch. Ein Ehepaar wird verdächtigt, Geld hinterzogen zu haben. In welcher Tiroler Gemeinde sich der Fall abspielte, wird nicht bekanntgegeben.

Der alleinige Gesellschafter und Geschäftsführer einer GmbH, die in einer Gemeinde in den Jahren 2010 und 2011 fünf Luxus-Chalets baute, tätigte für sich und seine Ehefrau, die als Prokuristin aufschien, verdeckte Gewinnausschüttungen in Form von großzügigen Zuwendungen, hieß es in einer Mitteilung. Zudem wurde die Umsatzsteuer aus dem Übergang der Steuerschuld aufgrund ausländischer Leistungen für die GmbH nicht abgeführt.

Steuerverfahren eingeleitet

Die Folge laut einer Aussendung des Finanzministeriums: Eine Steuernachforderung durch das Finanzamt in der Höhe von rund 232.000 Euro bei der GmbH für den Zeitraum von 2011 bis 2020 und rund 141.000 Euro beim Geschäftsführer selbst. Darüber hinaus wurde ein Strafverfahren eingeleitet, das aber noch nicht abgeschlossen ist, hieß es.

Fragwürdige Finanzierungskosten

Auf den Fall aufmerksam geworden war das Finanzamt aufgrund nicht abgegebener Steuererklärungen. In Folge fielen laut Ministerium fragwürdige Finanzierungen der Errichtungskosten durch deutsche Geldgeber und den Geschäftsführer in Form von Darlehen auf. Auch habe der Gesellschafter und Geschäftsführer für sich und seine Ehefrau hohe Beträge unter verschiedenen Aufwandspositionen verrechnet – wie etwa Provisionen, Leasingraten für einen Porsche, Betriebsberatung, Büroaufwand sowie sein Gehalt. Letzteres habe der Mann, ein Deutscher, in seiner Einkommensteuererklärung nicht deklariert.

Betrug auch in Deutschland

Der Unternehmer soll übrigens nicht nur im Tiroler Unterland betrogen haben: Vom Finanzamt geforderte Unterlagen seien bereits von deutschen Behörden bei einer Hausdurchsuchung dort beschlagnahmt worden. Auch dort habe der Geschäftsführer ein Bauprojekt in Form einer GmbH abgewickelt und verrechnete Honorare etc. ebenfalls nicht erklärt.