Schneckenmobile über einem Kinderbett
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Chronik

Ukraine: Waisenkinder dürfen nicht ausreisen

In Kirchberg (Bezirk Kitzbühel) hätten dieser Tage 53 Kinder aus einem ukrainischen Waisenhaus aufgenommen werden sollen. Doch ukrainische Sozialbehörden verweigern deren Ausreise, teilte das Land am Dienstag mit.

Wochenlang haben Mitarbeiter des Samariterbundes das ehemalige Hotel in Kirchberg für die Ankunft der Kinder samt deren Betreuerinnen vorbereitet. Das Hotel musste komplett umgeräumt, Kinderbetten aufgebaut und ein Kinderspielplatz eingerichtet werden – mehr dazu in Neues Quartier für ukrainische Waisenkinder. Doch diese Bemühungen waren umsonst.

Hotel steht nicht mehr zur Verfügung

Trotz intensiver Bemühungen und mehrmaligen Urgierens auf Bundes- und Botschafterebene sei es nicht gelungen, die Kinder nach Tirol zu bringen, teilt das Land auf ORF-Anfrage mit. Sozialbehörden in der Ukraine würden die Ausreise verweigern. Gründe werden vom Land nicht genannt. Der Eigentümer des Hotels haben die Unterkunft dankenswerterweise über Monate für die Unterbringung der Kinder reserviert. Jetzt stünde das Hotel nicht mehr zur Verfügung, hieß es abschließend vom Land Tirol.

Diplomatische Verwerfungen

Mitte Jänner wurden zwei ukrainische Jugendliche aus einer Tiroler Einrichtung von einem Mitarbeiter des Europäischen Ombudsmann-Instituts, der auch in der Tiroler Landesvolksanwaltschaft beschäftigt ist, im Zuge einer Familienzusammenführung nach Russland gebracht. Diese Vorgehensweise, die auf heftigen Protest der Ukraine stieß, sei ein Alleingang des Mitarbeiters gewesen, so Landesamtsdirektor Herbert Forster. Der betreffende Mitarbeiter wurde vorübergehend suspendiert – mehr dazu in Junge Ukrainer nach Moskau gebracht.