Außenansicht des Krankenhauses Schwaz
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Gesundheit

Deutlich mehr Geld vom Land für Spitäler

Die öffentlichen Krankenanstalten sollen in Tirol zusätzlich 102 Millionen Euro erhalten. Das beschloss die Landesregierung am Dienstag. Das Geld soll den Landeskrankenanstalten (65,3 Millionen Euro), Bezirkskrankenhäusern (30 Mio. Euro) und dem Krankenhaus Zams (6,7 Mio. Euro) zugute kommen.

Inklusive der zusätzlichen Mittel stehen den Landeskrankenanstalten heuer insgesamt 167,8 Millionen Euro und dem Krankenhaus St. Vinzent in Zams 15,2 Millionen Euro zur Verfügung. Die Bezirkskrankenhäuser, die unterschiedliche Träger haben, bekommen 30 Millionen Euro mehr.

Krankenhaus Zams
Hermann Hammer
Das Krankenhaus Zams soll zusätzlich 6,7 Millionen Euro erhalten

Unerwartete Kostensteigerungen für Spitäler

„Das Budget für das Jahr 2023 ist vor allem durch die extrem hohe Inflation, hohe Kostensteigerung insbesondere bei der Energie und durch inflationsbedingt hohe Zusatzkosten im Personalbereich geprägt“, sagte Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP).

„Gründe für die nun notwendigen Zuschüsse sind unter anderem, dass die derzeitigen Gesamtentwicklungen bei der damaligen Budgeterstellung noch nicht vorhersehbar waren und damit nicht berücksichtigt werden konnten. Um den Spitalsbetrieb in seiner Form aufrechtzuerhalten, sind diese Finanzmittel wesentlich“, argumentierte LHStv. Georg Dornauer (SPÖ).

Einnahmen der Spitäler federn Inflation nur zum Teil ab

Die nunmehrige Budgeterhöhung ging auf einen Antrag von Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) zurück. Sie führte ins Treffen, dass die Ausgabendynamik im Gesundheitsbereich die bundesweit determinierte Finanzierung nicht ausreichend abbilde. Zudem werde der Personalaufwand höher.

„Gleichzeitig hängen Einnahmen von der Konjunktur ab und diese werden nur teilweise mit der Inflation Schritt halten können“, meinte sie.

Mattle fordert vom Bund mehr Geld für Gesundheitsbereich

Der in Tirol für die Finanzen zuständige Mattle will daher beim Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern mehr Geld für den Gesundheitsbereich herausverhandelt sehen: „Das kann einerseits bedeuten, dass man die bestehenden Finanzsäulen für den niedergelassenen Bereich und die Spitäler mit mehr Mitteln ausstattet oder um eine dritte Säule für Ambulanzen und Primärversorgungszentren ergänzt.“

Pflegekräfte bekommen höheren Bonus

Der Nationalrat hat sich am Dienstag aus seiner ersten regulären Plenarwoche nach der Rückkehr an den Ring mit einer Erhöhung des Bonus für Pflegende verabschiedet. Bisher lag dieser bei 2.000 Euro, heuer will der Bund 2.460 Euro pro Person zur Verfügung stellen.