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ORF/Christian Öser
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Politik

Reaktionen aus Tirol nach NÖ-Landtagswahl

Nach der geschlagenen Landtagswahl in Niederösterreich gibt es politische Reaktionen aus Tirol. Freiheitliche und Grüne, die teils starke Zugewinne verbuchen können, gratulieren. Nicht zufrieden mit den Hochrechnungen der Wahl sind die SPÖ und NEOS.

Es ist ein herber Schlag für die amtierende niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Ihre Partei verlor nach 20 Jahren die absolute Mehrheit im niederösterreichischen Landtag. Die SPÖ um Spitzenkandidaten Franz Schnabl fuhr ihr historisch schlechtestes Ergebnis ein.

Jubeln konnte die FPÖ, sie machte große Zugewinne und ist jetzt zweitstärkste Kraft in Niederösterreich. Auch Grüne und NEOS können sich über Stimmenzugewinne und einen Klubstatus freuen – mehr dazu in noe.ORF.at.

LH Mattle: „Vertrauen zurückgewinnen“

Der Landesparteiobmann der Tiroler ÖVP und Landeshauptmann Anton Mattle meinte, das niederösterreichische Wahlergebnis sei „ein Auftrag über die niederösterreichischen Landesgrenzen hinaus Vertrauen zurückzuerarbeiten“. Es gebe einen Vertrauensverlust in die gesamte Politik. Auch die aktuellen Herausforderungen seien "keine einfachen Voraussetzungen für die niederösterreichische ÖVP gewesen, so Mattle. „Mit viel Engagement haben die Kolleginnen und Kollegen in Niederösterreich mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner an der Spitze bis zum Schluss um jede Stimme gekämpft. Dieser Einsatz ringt mir großen Respekt ab“, meinte der ÖVP Landesparteichef.

Abwerzger (FPÖ) sieht österreichweites Signal

Der Tiroler FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger gratulierte dem Spitzenkandidaten und niederösterreichischen Landesparteiobmann Udo Landbauer kurz nach der ersten Hochrechnung. Das Ergebnis der Wahl zeige, so Abwerzger, dass die FPÖ die politische Führungsrolle in Österreich übernehmen soll. "Es war ein großartiger Wahlkampf der Freiheitlichen, mit den richtigen Themen und richtigen Personen. Nach unserer Landtagswahl in Tirol sind wir Freiheitliche wieder auf dem Erfolgsweg, und dieser Erfolgsweg wird anhalten.“

Grüne: Klubstatus als wichtiger Schritt

Auch die Tiroler Grünen gratulieren ihren Parteikollegen in Niederösterreich. „Den Klubstatus zu erreichen ist ein wichtiger Schritt für die Demokratie in Niederösterreich, weil damit endlich auch eigenständige Anträge im Landtag möglich werden", so Klubobmann Gebi Mair in einer ersten Stellungnahme: „Das wird Niederösterreich durchlüften, gemeinsam mit dem Mehrheitsverlust der ÖVP in der Landesregierung." Auch Mair sprach von „österreichweiten positiven Folgen". Die Zugewinne der Freiheitlichen fand Mair hingegen „erschreckend“.

Dornauer (SPÖ): „Hätte besseres Ergebnis gewünscht“

Der Landesparteiobmann der Tiroler Sozialdemokraten hätte den niederösterreichischen Parteikollegen mehr Stimmen gewünscht. Nun wünscht Dornauer „den Genossinnen und Genossen eine gute, ruhige Hand im neuen Landtag". Die Wahlauseinandersetzung hätte unter besonderen Voraussetzungen in der „Konservativen-Hochburg Niederösterreich" stattgefunden. Die Absolute der ÖVP sei gebrochen, die Zuwächse der Freiheitlichen müssten „ein Alarmsignal für alle vernünftigen Kräfte im Österreichischen Politischen System sein", meinte Dornauer.

NEOS befürchten schwarz-roten Stillstand

Der Chef der Tiroler NEOS Dominik Oberhofer freute sich über Zugewinne. Er sah allerdings für Niederösterreich einen „schwarz-roten Stillstand" kommen: „ÖVP und SPÖ erzielen ihre historisch schlechtesten Ergebnisse in Niederösterreich und werden trotzdem an der Macht festkleben".