Rina M. Alluri hält somit den „UNESCO Chair for Peace Studies“. Dieser Lehrstuhl wurde an der Universtität Innsbruck im Juni 2008 eingerichtet. Die Vereinbarung zwischen UNESCO und der Uni Innsbruck läuft vorerst bis Juni 2023. Danach werde neue evaluiert. „Wir werden neu über den Lehrstuhl verhandeln“, so Alluri.
Seit kurzem Regelstudium an Uni Innsbruck
Im September 2022 wurde der Studiengang in ein reguläres Masterstudium umgewandelt. „Es war ein sehr einnehmender Prozess. Der gelungene Transfer vom Studiengang zum regulären Masterstudium ist für uns aber ein großer Erfolg. Wir werden uns ansehen, wo es hingehen soll. Wir wollen sicherstellen, dass das Programm in Innsbruck weitergeführt wird“, so die neuer Leiterin gegenüber dem ORF Tirol.
Als Masterstudium könne der Studiengang besser in das österreichische Universitätssystem integriert werden. In Österreich sei dieses Angebot jedenfalls einzigartig. Zwar gibt es an den Universitäten Graz und Klagenfurt kleinere Zentren zur Friedens- und Konfliktforschung. Als Masterstudium wird der Themenbereich allerdings nur in Innsbruck angeboten.
Viele Studierende aus Konfliktgebieten
Laut Rina M. Alluri würden viele der momentan 20 eingeschriebenen Studierenden aus Konflikt- oder Kriegsgebieten kommen. „Unsere Intention ist es auch, Studierende aus konfliktgeladenen Gebieten zu unterstützen. Wir wollen sicherstellen, dass sie sich hier über jene Probleme fortbilden können, die sie in ihren Ländern betreffen“, so Alluri.
Im Studiengang sollen Konflikte aus verschiedenen Sichtweisen beleuchtet werden – sowohl in Theorie als auch Praxis. Bislang galt der Studiengang als sehr herausfordernd und verlangte in praktischen Übungen rund um die Uhr den Einsatz aller Studierenden. „Einige Absolventen arbeiten danach beispielsweise in der Entwicklungsarbeit bei NGOs. Andere werden vom Staat beschäftigt – in ihren früheren Positionen oder auch an neuen Orten“, erklärt die neue neue UNESCO-Lehrstuhlinhaberin.
Frühere Kritik will man hinter sich lassen
Im Jahr 2020 gab es massive Anschuldigungen gegen den früheren Leiter des Lehrgangs zur Friedens- und Konfliktforschung in Innsbruck. Mitarbeiter warfen ihm strukturierte und auch sexualisierte Gewalt vor. Die Universität Innsbruck startete daraufhin einen Aufruf, in dem betroffene Absolventinnen und Absolventen aufgefordert wurden, sich zu melden – mehr dazu in Konflikt um Kurs zur Konfliktforschung.
Von der Universitätsführung wurde damals betont, dass es keine Evidenz für sexualisierte Übergriffe gab. Es hätte auch keine Hinweise auf strukturelle Gewalt gegeben. „Das alles ist in der Vergangenheit passiert. Es ist uns auch bewusst, welche Rolle damals die Medien bei diesen Anschuldigungen gespielt haben. Als neue Lehrstuhlinhaberin freue mich zu sehen, wo es für uns hingehen kann“, richtet Alluri im ORF-Interview den Blick in die Zukunft.