Trickbetrüger am Telefon
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Chronik

Polizei-Kampagne gegen Telefonbetrüger

In Tirol nehmen Telefonbetrügereien stark zu. Fast täglich gibt es Fälle, in denen vor allem ältere Menschen fast ihre gesamten Ersparnisse verlieren. Die Polizei informiert nun in einer Kampagne gegen Telefonbetrug.

Die Täter sind hoch professionell, setzen ihre Opfer massiv unter Druck und arbeiten mit psychologischen Tricks. Sie nutzen die Angst der älteren Menschen um Kinder oder Enkel aus und missbrauchen das Vertrauen in die echte Polizei, sagte Hans-Peter Seewald, Leiter der Kriminalprävention Tirol.

Hilfsbereitschaft wird schamlos ausgenutzt

„Die Täter wissen ganz genau, dass vor allem ältere Menschen ein großes Vertrauen in die Polizei haben. Und sie wissen, dass Eltern eine große Hilfsbereitschaft zeigen, um ihren Kindern in einer Notlage zu helfen. Das wird schamlos ausgenutzt“, so Seewald.

Ein Täter wählt täglich mehrere hundert Nummern, oft sogar mit gefälschten Nummern der Polizei, berichtete Seewald. Wenn dann ein älterer Mensch abhebt, geht der Anruf sofort an den sogenannten Abschließer weiter. Der nutzt alle Schwächen aus, oft mit weinenden, angeblichen Kindern im Hintergrund oder dem Geräusch des Polizeifunks. „Er setzt seine Opfer massiv unter Druck, sodass sie sehr emotional reagieren und sich dann zur Herausgabe von Geld oder Wertgegenständen verleiten lassen.“

Broschüre speziell für ältere Menschen

Die neue Kampagne setzt ganz bewusst auf einen Flyer in Papierform, den man den Großeltern, oder der alleinstehenden Nachbarin in die Hand drücken kann. Die wichtigste Botschaft darin: Polizei, Richter, Staatsanwälte – als solche geben sich die Betrüger oft aus – fordern niemals Geld oder wollen etwas über das Vermögen wissen. Schon gar nicht holen sie selbst Geld oder Wertgegenstände ab, betonte Hans Peter Seewald.

Wer seine Großeltern oder andere ältere Menschen schützen will, sollte immer einmal wieder auf diese Gefahr hinweisen, mit ihnen über die Masche der Betrüger sprechen und den Menschen auch den Mut geben, bei derartigen Anrufen aufzulegen und angeblich betroffenen Kinder oder Verwandte auf ihrer Handynummer sofort anzurufen.