Eine Frau mit Schneeschuhen während einer Bergtour
APA/ERWIN SCHERIAU
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chronik

Mehr Sicherheit durch Tiroler Lawinen-App

Seit zehn Jahren gibt es die Lawine Tirol-App. Sie soll für alle, die im Winter im alpinen Gelände unterwegs sind, für mehr Sicherheit sorgen. Rund 130.000 Mal sei die Anwendung heruntergeladen worden, hieß es am Dienstag.

Für die Nutzerinnen und Nutzer enthält die App mehrere Informationen und digitale Werkzeuge. Dazu gehören der tägliche Bericht der Lawinenlage, die Daten aus über 200 Wetterstationen aus Tirol, Südtirol und dem Trentino und praktische Tools wie ein Kompass. Außerdem lassen sich damit auch die Höhe und die Hangneigung messen.

Egal, ob für Skitouren im freien Gelände, für das Skifahren auf der Piste, für Rodelausflüge oder Schneeschuhwanderungen – insgesamt habe die App in den vergangenen zehn Jahren bereits für ein höheres Risikobewusstsein gesorgt, meinte Harald Riedl, Leiter der Lawinenkommissionen Tirol: „Mit der App können nicht nur Information und reine Daten vermittelt werden, sondern auch Hintergrundwissen und Handlungsanleitungen des Lawinenreports.“

Tourenplanung wichtig für Prävention

Die App erleichtere auch die Planung von Touren im alpinen Wintergelände. Das sei besonders wichtig, um Gefahrensituationen und Unfällen vorzubeugen. Gerade heutzutage seien sehr viele Menschen im Wintersport aktiv, häufig auch ohne die eigenen Grenzen zu kennen, hieß es bei der Präsentation zur zehnjährigen Bilanz.

Der größere Zulauf im Wintersport habe sich auch auf die Nutzungszahlen der App ausgewirkt. Rund 130.000 Downloads verzeichne sie bereits. Doch laut Patrick Pixner, dem Chef der Betreiberfirma duftner.digital, werde sie nicht nur im Freizeitbereich stark genutzt. Auch im beruflichen Kontext sei die Nachfrage groß – etwa bei der Alpinpolizei, bei Liftbetreibern oder Lawinenkommissionen.

App wird laufend erweitert

„Ich denke, dass die App einen wesentlichen Beitrag für mehr Information bei den Nutzerinnen und Nutzern geleistet hat, gerade wenn man auch an jüngere Zielgruppen denkt“, so Pixner. Das gehe aus eigenen Befragungen hervor. Der Großteil der Tourengeher, etwa 93 Prozent, greife tatsächlich vor einer Tour auf die Dienstleistung zurück.

Die Betreiberfirma geht davon aus, dass in der laufenden Wintersaison rund fünf Millionen Aufrufe gezählt werden. Man wolle laufend an der App arbeiten und das Angebot weiter verbessern. Ab der nächsten Saison seien auch Push-Nachrichten geplant, sagte Pixner. Diese sollen aktiv auf besondere Gefahren hinweisen.