Kreisel der Bobahn in Innsbruck Igls
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Sport

Olympia: Appell zu Nutzung der Bobbahn Igls

Anstelle eines Neubaus einer Bobbahn in Cortina d’Ampezzo fordern italienische Umweltschutzverbände die Nutzung des Eiskanals in Innsbruck/Igls für die Bob-, Rodel- und Skeletonbewerbe für die Olympischen Winterspiele 2026.

In dem Schreiben fordern die namhaften Umweltschutzverbände Italia nostra, Legambiente, Lipu und Mountain wilderness sowie der Alpenvereins CAI die Organisatoren der Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo zum Verzicht auf den Neubau einer Bobbahn in Cortina auf.

Die Umweltschutzverbände sind der Ansicht, die Verlegung der Wettkämpfe nach Igls sei notwendig, um die Baukosten der Bobbahn in Cortina einzusparen, die schätzungsweise 100 Millionen Euro übersteigen könnten. Die Bobbahn in Cortina wäre für den Ort in den Bergen umweltbelastend. Die Verbände begrüßten weiters den Beschluss von Italiens Olympischem Komitee CONI, auf den 100 Millionen Euro teuren Ausbau einer Eisbahn in der Trentiner Ortschaft Baselga di Piné zu verzichten.

Ablehnung mit hohen Renovierungskosten begründet

Erst in der Vorwoche hatte Luigivalerio Sant’Andrea, Regierungskommissar und Geschäftsführer der Gesellschaft „Milano Cortina 2020-2026“, die für die Infrastruktur für die Winterspiele zuständig ist, ausgeschlossen, dass die Bahn in Igls als Austragungsstätte der Bob-, Rodel- und Skeletonbewerbe genutzt werden. Das Problem seien zu hohe Renovierungskosten in Höhe von 50 Millionen Euro – mehr dazu in Nein zu Bobbahn Igls bei Olympia 2026.

Ausgeschlossen wurde auch die Nutzung des Eiskanals in Cesana im norditalienischen Piemont, der für die Winterspiele in Turin 2006 gebaut wurde, denn er sei nicht mehr nutzbar. Andere Einrichtungen seien in zumutbarer Entfernung nicht vorhanden.

Auftrag zu Neubau soll noch vor Sommer vergeben werden

So soll nach Sant’Andreas Vorstellungen jetzt eine Bobbahn in Cortina gebaut werden. Diese soll im Rahmen eines „Sliding Centre“ genannten Sportgelände entstehen, auf dem die Disziplinen Bob, Parabob, Rodeln und Skeleton ausgetragen werden sollen, berichtete der Regierungskommissar.

Der Zeitplan ist eng gesteckt. Noch vor dem Sommer soll ein Auftrag für die Errichtung der Bobbahn vergeben werden, damit die Arbeiten spätestens im Juli beginnen können. In der Zwischenzeit wird in einigen Wochen mit dem Abriss der alten, 2008 stillgelegten und inzwischen verfallenen „Eugenio Monti“-Piste begonnen.