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Gesellschaft

AMS fordert bessere Kinderbetreuung

Mehr und bessere Kinderbetreuungsplätze – diese Forderung ist am Dienstag erneut vom Arbeitsmarktservice Tirol geäußert worden. Das AMS hat gemeinsam mit Salzburg eine neue Studie präsentiert. Sie zeigt vor allem den Aspekt Teilzeitarbeit in Tirol

„Wenn Papa und Mama arbeiten“, so heißt eine neue Studie, an der das AMS Tirol und das AMS Salzburg ein Jahr lang gearbeitet haben. Das nicht gerade neue Fazit: Es brauche einen Ausbau der Kinderbetreuung. Davon abgesehen, bestätigte die Studie den hohen Teilzeitanteil von Frauen in Tirol.

Frauen im Korsett von Kinder- und Altenbetreuung

Fünfmal so viele Frauen wie Männer arbeiten in Teilzeit. Sie stehen damit dem Arbeitsmarkt nicht voll zur Verfügung. Häufigste und bereits bekannte Gründe für die Frauen, nur Teilzeit arbeiten zu gehen: Es sind entweder Kleinkinder oder pflegebedürftige Angehörige zuhause. Dass hier immer noch mehr die Frauen als die Männer gefordert sind, sei dem veralteten Rollenmodell in Tirol geschuldet, sagte AMS Landesgeschäftsführerin Sabine Platzer- Werlberger. „Frauen leisten in Tirol immer noch die Koordinations- und Verantwortungsarbeit mit allen Auswirkungen. Deshalb ist der Ausbau der Kinderbetreuung wirksam für alle Betriebe, die Fachkräfte suchen. Denn Frauen bringen sehr oft diese Fachkraftausbildung mit.“

Die Studie kommt zu dem Schluss: Die Gleichstellung von Frau und Mann sei noch immer nicht in allen Gemeinderäten Tirols angekommen. Davon hänge es ab, ob eine Gemeinde ausreichend qualifizierte Kinderbetreuung anbiete, betonte Studienbetreuer Philipp Seirer-Baumgartner: „Um diese Rollenbilder aufzubrechen braucht es Bewusstseinsbildung. Das kann eine Studie natürlich schon.“

Forderung nach Rechtsanspruch für Kinderbetreuung

Wie gut die einzelnen Tiroler Gemeinden in Sachen Kinderbetreuungsangebote sind, dazu lieferte die Studie am Dienstag keine exakten Zahlen. Zams oder Mils bei Hall könne man als positive Beispiele nennen. Es brauche jedenfalls den vieldiskutierten Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung, betonten die AMS-Vertreterinnen und Vertreter. Da sehe man die Landespolitik auf einem guten Weg.