Bauprojekt der Neue Heimat Tirol
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Politik

Postenausschreibung wird transparenter

Die Bestellung der Geschäftsführung beim gemeinnützigen Wohnbauträger Neue Heimat wird von Kritik begleitet. Die Ausschreibung sei nur schwer zu finden und nicht transparent, meint die Liste Fritz. Der zuständige Landesrat Mario Gerber (ÖVP) will das jetzt ändern.

Die Bewerbungsphase für die NHT, die dem Land Tirol und der Stadt Innsbruck gehört, läuft seit Mitte Dezember. Konkrete Informationen darüber, etwa welche Qualifikationen für die Geschäftsführung mitzubringen sind, findet man im Internet nur schwer.

Markus Sint
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Der Klubobmann der Liste Fritz Markus Sint

Liste Fritz ortet Postenschacherei

Auf der Webseite der Neuen Heimat Tirol ist mit Stand Montagmittag bei den Stellenausschreibungen keine Ausschreibung vorhanden. Neben anderen Tageszeitungen wurde die Ausschreibung für den Chefposten im Amtsblatt der Wiener Zeitung abgedruckt, dort findet man sie auch im Internet.

Trotzdem fehle es an Transparenz, meinte der Klubobmann der Liste Fritz Markus Sint am Montag: „Um die beste Persönlichkeit zu finden, muss ich allen erzählen, dass ich die beste Persönlichkeit suche. Aber hier wird gerade so getan, dass man meinen könnte, der Eigentümer hofft darauf, dass die Anzeige keiner entdeckt und sich keiner bewirbt. Das versteh ich nicht. Ich kann mir das nur so erklären, dass man schon eine politisch genehme Persönlichkeit hat und sich sagt, wir haben eh schon jemanden, hoffentlich bewerben sich nur wenige.“

Johannes Tratter gilt als Favorit

Der ehemalige Raumordnungslandesrat Johannes Tratter von der ÖVP gilt als Topfavorit für die Stelle. Er hat sich bereits dafür beworben. Eine Wiener Agentur wickle die Bewerbung gesetzeskonform ab, meinte der Aufsichtsratsvorsitzende der Neuen Heimat Tirol, Jakob Wolf, der zugleich Klubobmann der Tiroler Volkspartei ist: „Es gibt eine Stellenausschreibung laut Gesetz des Bundes und das sieht vor, dass die Stellenausschreibung in einer in Österreich erscheinenden Zeitung und in einer Regionalzeitung erscheinen muss. Wir haben das in der Wiener Zeitung, in der Presse und in der Tiroler Tageszeitung ausgeschrieben.“

LR Mario Gerber (ÖVP)
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Landesrat Mario Gerber (ÖVP)

Gerber kann Kritik nachvollziehen

Der neue Landesrat für Landesbeteiligungen Mario Gerber (ÖVP) reagierte überraschend auf die Kritik der Liste Fritz. Gerber, der auch für die Digitalisierung zuständig ist, meinte: „Die Kritik zur Digitalisierung der Ausschreibung ist berechtigt. Und ich werde mich dafür einsetzen, dass wir in Zukunft solche Ausschreibung über soziale Medien, über die Homepage und über andere digitale Medien zur Verfügung stellen.“ Gerber habe bereits den Auftrag erteilt, die Stellenausschreibung auf die Homepage der NHT zu stellen.

Zum Vorwurf, zu wenig transparent zu agieren, meinte Gerber: „Ich habe mich als Beteiligungslandesrat dazu entschieden, nicht am Hearing der Bewerberinnen und Bewerber teilzunehmen. Ich werde eine kompetente Person auswählen, die ihren fachlichen Eindruck weiter gibt und die beste Person aussucht.“

Das Land hat das Vorschlagsrecht

Wer der neue technische Geschäftsführer bei der NHT wird, entscheiden das Land und die Stadt Innsbruck, – konkret ÖVP-Landesrat Mario Gerber und der grüne Bürgermeister Georg Willi als Eigentümervertreter. Das Vorschlagsrecht für den Posten hat das Land. Landesrat Gerber sagte im Interview mit dem ORF Tirol, dass er den Erstgereihten oder die Erstgereihte aus dem Hearing verbindlich zum neuen Geschäftsführer machen werde.