Tacho in Pkw mit Anzeige von Tempo 100
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Verkehr

Gurgiser für niedrigere Tempolimits

Transitforum Austria-Tirol-Chef Fritz Gurgiser hat sich vehement für die bundesweite Beibehaltung der geltenden IG-Luft-Schutzmaßnahmen ausgesprochen. An diesen dürfe nicht nur „nicht gerüttelt werden“, sondern es gelte, bundesweit „weitere Maßnahmen“, etwa das Tempolimit 40-80-100 (Gemeinde-, Freilandstraße, Autobahn) zu setzen.

Sollte alles aufgeweicht werden, schloss Gurgiser im Gespräch mit der APA Autobahn-„Blockaden“ bzw. Bürgerversammlungen nicht aus. „Niemand will zurück in die Giftsuppenzeiten“, strich der Transitforum-Obmann heraus und wies damit auch auf die Wirksamkeit der bereits gesetzten Maßnahmen hin. Vorrangiges Mittel, falls es in Sachen Luft- und Umweltschutz in eine entgegensetzte Richtung zu den Transitforum-Vorstellungen gehen sollte, seien „Bürgerversammlungen zum Schutz des Lebensraumes“.

Gurgiser verweist auf die neuen WHO-Grenzwerte

Was die Beibehaltung der derzeitigen Luftschutzmaßnahmen betreffe, erwarte er sich vorerst „eine breite Allianz“, etwa von politischen Verantwortungsträgern oder den Landesumweltanwaltschaften. Denn dass die Weltgesundheitsorganisation WHO die Grenzwerte für Feinstaub neu festgelegt habe, sei in dieser Hinsicht ein „aufgelegter Elfmeter“. Die Politik müsse in dieser Sache eigentlich lediglich erkennen, dass „zuerst die Gesundheit und dann der Verkehr kommt“, so Gurgiser, der sich als „Street Fighting Man“ bezeichnete.

Kritik an Aufweichung in Salzburg

Die Aufweichung der IG-Luft-Maßnahmen im Bundesland Salzburg betrachtete Gurgiser dabei als problematisch. In Salzburg sei man offenbar bereits „wieder am abschaffen“, nahm der oberste Anti-Transit-Kämpfer Bezug auf das Aus des IG-Luft-80ers auf der A1 im Salzburger Stadtgebiet und den aktuell offenbar wackelnden „100er“ auf der Tauernautobahn bis Golling, wie der „Kurier“ zuletzt berichtet hatte.

Messungen zeigen Wirksamkeit der Maßnahmen

Stattdessen sollte man auf die „20-jährige, einzigartige Luftgütemessung in Tirol“ achten, so der Transitforum-Austria-Chef weiter. Auf diesen Werten und diesen Erfahrungen solle und müsse man aufbauen. Die Wirksamkeit der Maßnahmen sei durch die Messungen und deshalb nicht nur durch Zahlen und Fakten untermauerbar, sondern auch durch schlichte Beobachtung: „Früher ist man im Winter, vom Berg kommend, in eine regelrechte Drecksuppe eingetaucht“.

Er wolle diese Positionen auch bei einer Informationsveranstaltung heute, Mittwoch, betreffend die EU-Revision der Luftqualitätsrichtlinie im Klima- und Umweltschutzministerium vorbringen, so Gurgiser. Seine und die Ansichten des Transitforums insgesamt wolle er dort selbstbewusst vertreten, versprach er.