Wer in der Pflege arbeiten will und noch nicht 17 Jahre alt ist, entschied sich bisher oft für einen anderen Bildungsweg. Für viele wurde es dann aber schwierig, den gelernten Beruf wieder loszulassen und quasi wieder von vorne anzufangen. Das ist eine Tatsache, die auch der Direktor des Campus Gesundheit in Reutte, Peter Mittermayr, bestätigt. Weil sie nicht mit der Pflege starten konnten, seien solche Leute in andere Berufsausbildungen ausgewichen und dann nicht mehr zurückgekommen.

Allgemein- und Persönlichkeitsbildung
Mit dem „Pflegestarter:innen Jahr“ sollen junge Interessierte direkt nach der Pflichtschule abgeholt werden. Ein Jahr sei allgemeinbildend, habe aber auch schon erste Bezüge zum Pflegeberuf, so Mittermayr. Es gebe Persönlichkeitsbildung und auch „Vorpraktika“, um erste, vorsichtige Erfahrungen in dem Bereich zu machen.

Ähnliches Modell in Oberösterreich
Dieses Modell ist in Tirol neu, in Oberösterreich gibt es ein Vergleichbares. Zentral ist dabei auch die Rolle der Systempartnerinnen, sprich der Pflegeeinrichtungen aus dem Bezirk. 300 Euro brutto sollen die „Pflegestarter:innen“ im ersten Jahr bekommen, 600 danach. Mit 17 Jahren haben sie dann die Pflegeassistenz in der Tasche und können sich bis zum Bachelor weiterbilden.