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Politik

MCI-Neubau verzögert sich bis Dezember

Nach mehreren Jahren Verzögerung sollte heuer im März mit dem Neubau des MCI in Innsbruck begonnen werden. Doch der Baubeginn verzögert sich noch einmal auf Dezember, sehr zum Ärger der Opposition im Landtag und auch der Stadt Innsbruck. Sie befürchtet zudem Abstriche bei der Qualität.

Es ist eines der größten und teuersten Bauvorhaben des Landes: Das Management Center Innsbruck (MCI) ist die Unternehmerische Hochschule in Innsbruck mit über 3.000 Studierenden und mittlerweile einem weltweiten Ruf. Auf sechs Standorten verteilt platzt sie aus den Nähten. Ein Neubau wird seit Jahren geplant. Zuletzt hieß es, Baubeginn sei März 2023. Doch auch dieser Termin wird verschoben, wie bereits in der „Tiroler Tageszeitung“ zu lesen war.

Großer Platz vor Gebäude
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Am Fenner-Areal soll der Neubau entstehen

Dornauer bestätigt fixen Termin im Dezember

Der Baubeginn sei nun fix im Dezember 2023, also zehn Monate später, bestätigt der neue Hochbaulandesrat Georg Dornauer (SPÖ). Vergangenen Montag gab es dazu Gespräche mit den Verantwortlichen. Es gibt noch kein fertiges Projekt, demnach wurde bei der Stadt Innsbruck noch nichts eingereicht. Dornauer nennt als einen Grund für die letzte Verzögerung die Landtagswahl 2022. Man müsse die Tatsache zur Kenntnis nehmen, dass wenige Wochen vorher und vielleicht auch während der Regierungsbildung nichts passiert sei. Seine erste Aufgabe sei gewesen, alle Interessen und Stakeholder an einen Tisch zu holen.

Willi verlangt qualitätsvolles Rundherum

Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi zeigt sich alarmiert. Sollte der Kostenrahmen nicht halten, dürfe das nicht zu Lasten der Qualität gehen. Man stelle das Grundstück dem Land kostenlos für diesen wichtigen Universitätsbau zur Verfügung, so Willi.

Es sei versprochen worden, dass ein sehr qualitätsvoller Bau entstehe, wo auch das Drumherum und der Grünraum bis zum Hofgarten gut gestaltet sein müssen. „Das ist unser Anspruch als Stadt, es geht hier um ein Gebäude, das voraussichtlich 100 Jahre hier steht an einem der prominentesten Plätze der Stadt“, so Willi. Man sei hier mitten im Kultur- und Bildungsquartier Innsbrucks.

MCI-Flagge vor Glasfassade
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2018 Projekt von Tratter gestoppt

Bereits 2015 hatte die Landesregierung 80 Millionen Euro für den Neubau des MCI beschlossen, ohne dabei Steuern, Valorisierung und Baukostensteigerungen zu berücksichtigen. Auch bei der Kubatur verschätzte man sich. Es gab einen Architektenwettbewerb. 2018 stoppte Dornauers Vorgänger Johannes Tratter (ÖVP) das Projekt wegen einer befürchteten Kostenexplosion.

Mittels des wettbewerblichen Dialogs sollte ein neues Projekt auf die Beine gestellt werden. Es gab einen neuen Achitekten-Wettbewerb mit einem Siegerprojekt. Dabei sollte ein Generalunternehmer gekürt werden, der das Projekt samt Planung und Architektur schlüsselfertig hinstellt, in diesem Fall für 135 Millionen Euro. Die Qualität werde eingehalten, die Kosten würden halten, gibt sich Landesrat Georg Dornauer sicher. In Fachkreisen und auch von Seiten der Opposition wird allerdings schwer daran gezweifelt. Die Opposition im Landtag ist der Meinung, wenn schon der Zeitplan nicht hält, dann halten auch nicht die Kosten.