Wohnhaus mit Holzfassade, Detailansicht
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Chronik

Mieten bei Gemeinnützigen stark gestiegen

In einigen Anlagen des gemeinnützigen Wohnbauträgers Neue Heimat Tirol (NHT) steigen die Mietpreise derzeit explosionsartig an. Innerhalb eines Jahres hätten sich die Mieten um einige hundert Euro erhöht, kritisieren Bewohner. Aus der FPÖ kommt die Forderung, der Staat solle bei Mieten auf die Mehrwertsteuer verzichten.

Innerhalb eines Jahres haben sich etwa am Innsbrucker Mitterweg die Mieten um bis zu 300 Euro erhöht, wie Corinna Giuliani erzählt. Sie habe bisher 1.100 Euro bezahlt, seit Dezember seien es jedoch 1.400 Euro.

Wohnhaus mit Holzfassade
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Die Mieter klagen über explodierende Preiserhöhungen

Die Gründe für die drastischen Mieterhöhungen sind steigenden Zinsen, höhere Rückzahlungen bei der Wohnbauförderung und vor allem die explodierenden Energiekosten. Der Geschäftsführer der NHT Markus Pollo sagt, die Leute hätten 2019 bis 2022 von einem Kontingent profitiert, das man vor Jahren abgeschlossen habe. Da sei der Gaspreis bei 2,88 Cent pro KWh gewesen, jetzt sei man bei 15,85 Cent. Das mache bei Leuten, die auf Gas angewiesen seien, eine enorme Teuerung aus, so Pollo.

Achhorner: Staat ist Profiteur steigender Preise

Unterstützung bekommen die Mieter von der FPÖ. Die Freiheitlichen fordern längere Laufzeiten bei der Wohnbauförderung und höhere Zuschüsse für Betroffene. Zudem solle der Bund auf die Mehrwertsteuer bei Mieten verzichten. Die Landtagsabgeordnete Evelyn Achhorner sagt, man dürfe nicht vergessen, dass der Staat der große Profiteur der steigenden Preise sei. Es wäre die erste und schnellste Lösung, die allen helfe und sofort umgesetzt werden könne, so die FPÖ-Politikerin.

NHT beteuert, soziale Verantwortung wahrzunehmen

Die NHT bietet Betroffenen an, größere Wohnungen gegen kleinere zu tauschen. Härtefälle sollen dadurch vermeiden werden. Man nehme große Teile der Erträge her für mietdämpfende Maßnahmen, sagt der Geschäftsführer. 2021 habe die NHT deshalb auf über 14 Millionen Euro verzichtet, man sei sich der sozialen Verantwortung sehr wohl bewusst. Im vergangenen Jahr habe es tirolweit sieben Delogierungen gegeben, heißt es von Seiten der NHT.