ABD0170_20200316 – INNSBRUCK – …STERREICH: ZU APA0504 VOM 16.3.2020 – Die Innsbrucker Innenstadt (Bild) Montagnachmittag, 16. MŠrz 2020, in Corona-Zeiten – gro§teils wie ausgestorben. Durch die grš§te Einkaufsstra§e der Landeshauptstadt, die Maria-Theresien-Stra§e, flanieren nur vereinzelt Fu§gŠnger. – FOTO: APA/MARKUS STEGMAYR
APA/MARKUS STEGMAYR
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Umwelt

Klimaanalyse zeigt Innsbrucker Hotspots

Innsbruck will anhand einer neuen Klimaanalyse die Lebensqualität in der Stadt angesichts steigender Temperaturen sichern. Die Ergebnisse sollen bei allen Bau- und Entwicklungsprojekten berücksichtigt werden. Angesichts vermehrter Hitzetage sei die Klimaanpassung speziell für Städte wichtig.

Im Juli 2020 war die Entscheidung für eine Stadtklimaanalyse getroffen worden. Am Dienstag wurden die Ergebnisse in Innsbruck vorgestellt. Damit liegt nun eine Analysekarte vor, die den derzeitigen Stand des städtischen Klimas abbildet. Außerdem wurde eine Karte mit Planungshinweisen für konkrete Empfehlungen erarbeitet.

Klimaanalyse Innsbruck
Stadt Innsbruck

Die Stadtklimaanalyse weist mehrere Frischluft- und Kaltluftbahnen aus. Diese sollten in Zukunft „als wesentliche, positiv wirksame Mechanismen“ berücksichtigt und geschützt werden, so Simone Fritsch vom Referat Raumplanung und Stadtentwicklung. Konkret hätten zum Beispiel Bereiche wie die Terrassenböschung Hötting West und der Grünzug Amras-Pradl-Reichenau eine besondere Bedeutung für das Klima in der Stadt.

Zum Nachschauen

Hier finden Sie die Kurzpräsentation der Klimaanalyse

Besserer Schutz gefährdeter Gruppen

Daneben zeigt die Stadtklimaanalyse mehrere besonders überwärmte Bereiche des öffentlichen Raumes auf. Dazu gehören etwa sehr dicht bebaute Gebiete mit einer sehr hohen Wärmebelastung, zum Beispiel einzelne Bereiche der Innsbrucker Innenstadt.

Für Christine Schermer von der Geschäftsstelle Klima und Umwelt sind die Ergebnisse der Klimaanalyse für das Risikomanagement und den Schutz vulnerabler Gruppen essenziell. „Von Hitze besonders betroffene Bevölkerungsgruppen wie ältere Menschen, Kinder und Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen können künftig durch ein verbessertes Frühwarnsystem schneller und gezielter über anstehende Hitzewellen informiert werden“, so Schermer.

Ergebnisse sollen flächendeckend einfließen

Die Ergebnisse der Innsbrucker Klimaanalyse sollen künftig bei der städtischen Entwicklung berücksichtigt werden, sagte Bürgermeister Georg Willi (Grüne) bei der Präsentation am Dienstag: „Die Anpassungsmaßnahmen werden im Sinne der Verbesserung, Vermeidung und Verminderung überwärmter Gebiete in Planungs- und Umsetzungsprozesse magistratsweit angewandt“, meinte der Stadtchef.

Wasserpark bei Messe Innsbruck
ORF
Der neu gestaltete Wasserpark bei der Innsbrucker Messe sei bereits ein Beispiel für einen „klimafitten“ Platz

Laut der für Klimafragen zuständigen Stadträtin Uschi Schwarzl (Grüne) sind das häufigere Auftreten von heißen Tagen und die intensiveren Hitzewellen gerade für Städte eine besondere Herausforderung. Das habe speziell der vergangene Sommer mit 33 Hitzetagen, das sind Tage mit mehr als 30 Grad Celsius, gezeigt.

SPÖ fordert umgehend Maßnahmen

Für Stadträtin Elisabeth Mayr (SPÖ) habe die Analyse bestätigt, dass insbesondere der Bereich Bahnhof/Museumstraße, der Alois-Lugger-Platz im Olympischen Dorf und das Klinikareal am stärksten belastet seien. Daher brauche es schnell Schritte und konkrete Anwendungen der Empfehlungen. „Bei Klimamaßnahmen können wir nicht mehr trödeln“, so Mayr. Schließlich gehe es darum, die Stadt vor allem für die jüngste und die ältere Generation lebenswert zu erhalten.

Bei der Präsentation der Ergebnisse verwies die Stadt auf erste Anwendungen und laufende Projekte. Ein Beispiel dafür sei etwa der neu gestaltete Messepark – mehr dazu in Wasserpark bietet Kühle und Entschleunigung. Eine weitere Maßnahme sei die anstehende Umgestaltung des Lugger-Platzes im O-Dorf.