Blockabfertigung
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Verkehr

Bayern sperrt auch 2023 Straßen für Lkws

Für Tage mit Blockabfertigung in Tirol setzt das süddeutsche Bundesland Bayern auch 2023 auf Lkw-Straßensperren. Damit will die Politik die Anrainer im bayerischen Inntal entlasten. Die erste Sperre für niederrangige Straßen erfolgt bereits am Montag.

„Die Sperren auf den Straßen jenseits der Autobahn für den Transit-Schwerlastverkehr und die Kontrolle durch die Polizei haben sich bewährt“, so der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) zur Deutschen Presse-Agentur. „Wir halten deswegen an den Tagen mit Blockabfertigung daran fest, um die Menschen im Inntal vom Lkw-Ausweichverkehr zu entlasten.“

24 Tage Blockabfertigung im ersten Halbjahr

Am Montag beschränkt Tirol zum ersten Mal in diesem Jahr die Einreise von Lastwagen aus Deutschland auf der Inntalautobahn. Maximal 300 Lkw dürfen dann den Checkpoint an der deutsch-österreichischen Grenze passieren – was auf deutscher Seite regelmäßig zu kilometerlangen Staus führt. Die bayerischen Sperren abseits der Autobahnen sollen verhindern, dass Lastwagenfahrer versuchen, den Stau über Landstraßen und Ortschaften zu umfahren. Für das erste Halbjahr 2023 sieht Tirol 24 Tage mit Blockabfertigung vor.

Blockabfertigung Kufstein
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Tirol hat für das erste Halbjahr 2023 seine Blockabfertigungstage bereits festgelegt.

Bayern hält Tirol Maßnahme für „EU-rechtswidrig“

Der bayerischen Staatsregierung sind die Blockabfertigungen des Nachbarlandes seit Längerem ein Dorn im Auge. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) drängte bereits im Sommer vergangenen Jahres auf eine Entscheidung auf EU-Ebene und ging davon aus, dass das Vorgehen „eigentlich EU-rechtswidrig“ sei – mehr dazu in Transitverkehr: Bayern fordert Verfahren.

Aus dem bayerischen Verkehrsministerium hieß es, dass man mit Tirol im Austausch stehe. „In Kürze steht ein erstes Treffen mit dem Landesrat für Verkehr an“, sagte ein Sprecher. „Wir hoffen auf einen Neuanfang in den Gesprächen, denn die Blockabfertigung und die anderen Beschränkungen dauern an.“ Zudem werde an mehreren konkreten Projekten zur Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene gearbeitet, was zu einer Verbesserung der Situation führen könnte.

Tirol hält an Maßnahmen fest

Indes ist die Zahl der Lkws, die durch Tirol fahren, trotz zahlreicher Rekorde in den letzten Jahren, mit fast 2,5 Millionen erneut gestiegen. Der neue Tiroler Verklehrslandesrat Rene Zumtobel (SPÖ) sprach von einem „traurigen Rekord“. Zumtobel fordert ebenfalls die Europäische Union auf, zu handeln und bringt ein Lkw-Slot-System ins Spiel – mehr dazu in Transit: Zumtobel fordert Maßnahmen der EU.