Orte wie Prutz, Telfs oder St. Johann haben schon Begegnungszonen und andere Orte wollen sie ebenfalls. Darin gilt üblicherweise Tempo 20. Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer sind gleichberechtigt.
Gewisse Unsicherheit sorgt für mehr Aufmerksamkeit
Es ist praktisch eine Entwicklung „zurück zu den Wurzeln“, sagt der Verkehrswissenschafter Stephan Tischler von der Universität Innsbruck. Das bedeutet, dass sich die verschiedenen Verkehrsteilnehmer gleichrangig den gesamten Straßenraum teilen und gegenseitig Rücksicht nehmen, wie es früher war. Die Trennung von Fahrbahn und Gehsteigen werde aufgehoben. Damit werde auch ein gewisses Ausmaß an Unsicherheit erzeugt. So paradox es klinge, erzeuge diese Unsicherheit auch Aufmerksamkeit, dadurch erhoffe man sich eine gesteigerte Verkehrssicherheit.
In der Landecker Malserstraße wurde zum Beispiel 2018 eine Begegnungszone neu gestaltet, auf einer Länge von 350 Metern gehört die Straße nicht mehr nur den Pkws. Zebrastreifen braucht es keine mehr, taktile Leitsysteme und die angehobene Fahrbahn sorgen für eine durchgehende Barrierefreiheit. Zwar gibt es immer wieder Autofahrer, die sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten, die Maßnahme hat aber dennoch mehr Raum für die Bevölkerung geschaffen.
Pläne auch in Fulpmes
Auch die Marktgemeinde Fulpmes im Stubaital plant derzeit eine Begegnungszone im Ortskern, so Bürgermeister Hans Deutschmann. Aus der Bevölkerung heiße es, der Verkehr sei ein Wahnsinn und man komme kaum über die Straße. Erste Pläne für eine Begegnungszone liegen bereits vor, letztlich muss aber der Gemeinderat entscheiden. Ein erster Abschnitt könnte bereits im Frühjahr in der Nähe des Schulzentrums entstehen.