Bischof Hermann Glettler
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Religion

Bischof Glettler zum Tod von Papst Benedikt

Bischof Hermann Glettler hat den Tod von Papst em. Benedikt XVI „mit Anteilnahme“ mitverfolgt. Vor allem mit der Enzyklika „Deus Caritas est“ und den Überlegungen zum „Vorhof der Völker“ habe der Verstorbene Zeichen gesetzt, so Glettler am Samstag.

Trotz der Vorbehalte und kritischen Anmerkungen, die zu seinem Pontifikat benannt wurden, würden neben seiner Bescheidenheit und seinem theologischen Gesamtwerk vor allem zwei große Markierungspunkte bleiben, so Glettler in einer Aussendung. „Als ersten nenne ich die Enzyklika „Deus Caritas est“ aus dem Jahr 2006. Mit diesem päpstlichen Schreiben hat Papst Benedikt XVI. eine Synthese christlicher Spiritualität vorgelegt, die an theologischer Tiefe und Offenheit für das, was unser Menschsein in seiner Größe und Liebesbedürftigkeit ausmacht, kaum zu übertreffen ist.“

„Verstorbener förderte ökumenischen Dialog“

Als zweite bleibende Wegmarkierung für eine Kirche, die sich in ihrer missionarischen Sendung erneuern möchte, würden Papst em. Benedikts Überlegung zum sogenannten „Vorhof der Völker“ maßgeblich bleiben, so der Bischof. „Ausgehend von einer Betrachtung der jüdischen Tempelanlage hat der verstorbene Papst damit der Kirche die Verpflichtung auferlegt, in ihrem innersten Selbstverständnis und an allen Orten ihres Wirkens einen Raum der Gastfreundschaft, des ernsthaften Dialogs und Begegnung zu öffnen, der allen Menschen offensteht.“

Daraus abgeleitet habe Benedikt XVI. mit Überzeugung einen ökumenischen und interreligiösen Dialog gefördert, der auch das Gespräch mit Agnostikern und Atheisten einschloss, so Bischof Hermann Glettler in seinem Schreiben.