Trickbetrüger am Telefon
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Chronik

Die Maschen der Trickbetrüger

Trotz aller Warnungen werden in Tirol beinahe täglich Menschen Opfer von Trickbetrügern. Am Telefon geben sie sich als Polizisten aus, als Sohn oder Tochter, die dringend Geld brauchen, oder als die große, unbekannte Liebe. Nicht selten überweisen die Opfer den Betrügern große Summen.

Über 400 Tirolerinnen und Tiroler haben sich heuer bereits bei der Polizei gemeldet, weil sie Opfer von Trickbetrügern wurden. Zuletzt gab es sehr oft Anzeigen wegen falscher Polizisten, wie Hans-Peter Seewald vom Landeskriminalamt gegenüber ORF Tirol erklärte: „Die Täter rufen an und geben sich als Polizeibeamte aus – oft angeblich von der Landespolizeidirektion, vom Kriminalamt oder einer bestimmten Polizeiinspektion. Dann werden Lügengeschichten erzählt, etwa, dass der Sohn oder die Tochter Schuld an einem Verkehrsunfall trage und jetzt eine Kaution fällig sei.“

Auch Betrugsversuche per Kurznachricht

Neben den falschen Polizisten sind derzeit vor allem betrügerische SMS und WhatsApp-Nachrichten im Umlauf. Die Täter geben sich auch hier als angeblicher Sohn oder angebliche Tochter aus, schreiben, sie hätten ihr Handy verloren und würden dringend Geld brauchen: „Die Täter sind sehr erfinderisch. Die Forderungen gehen vom dringend benötigten Geld für eine angebliche Reise über Geld für einen neuen Reisepass, nachdem der alte verloren wurde, bis hin zum fehlenden Kapital für den Kauf irgendwelcher Gegenstände“, zählte Seewald nur einige der Lügengeschichten auf.

Echte Polizei würde nie Geld fordern

Die Polizei, betonte er, würde allerdings nie am Telefon nach Geld fragen oder Geld verlangen. Vorsicht sei auch bei unbekannten Nummern von vermeintlichen Familienangehörigen angebracht, so der Ermittler. Der verursachte Schaden durch Trickbetrüger in Tirol liegt alleine im heurigen Jahr bereits bei über einer Million Euro.