Lkw-Kolonnen auf der Luegbrücke der Brennerautobahn
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Verkehr

Luegbrücke: ASFINAG vor Einreichplanung

Seit Jahren sorgt die desolate Luegbrücke auf der Brennerautobahn (A13) für Diskussionen. Die ASFINAG will die Brücke neu bauen, Gegner fordern statt dessen einen Tunnel. Die ASFINAG begann nun mit der Einreichplanung für das Großprojekt.

Die 1,8 Kilometer lange und 21 Meter breite Luegbrücke ist laut Experten der ASFINAG altersschwach und schwerst desolat. Das Tragwerk der Brücke wurde bereits öfters saniert und umgebaut. Zuletzt wurde es für 20 Millionen Euro mit tonnenschweren Stahlträgern abgesichert.

Bürgermeister will Neubau der Brücke nicht hinnehmen

Die ASFINAG drängt vehement auf die Generalerneuerung und spricht von Gefahr in Verzug. Gegner fordern jedoch seit Jahren statt der Brücke einen Tunnel, hinter dem auch Karl Mühlsteiger, Bürgermeister der Anrainergemeinde Gries am Brenner, nach wie vor steht.

Der Bau der neuen Brücke sei ein massiver Eingriff in das Landschaftsbild. Man dürfe nicht vergessen, künftig werde es doppelt so viel Pfeiler wie derzeit geben. Es sei ein Zweifach-Pfeiler-System geplant, außerdem soll die Brücke um mehr als ein Drittel breiter als die bestehende Brücke werden. „Das sind natürlich Eingriffe in das Landschaftsbild und vor allem in den Lebensraum der Bevölkerung, die wir so nicht hinnehmen können“, sagt der Bürgermeister von Gries am Brenner.

Luegbrücke auf der Brennerautobahn und Brennerstraße bei Gries
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LH Mattle fordert keinen Tunnel

Vor der Gemeinderatswahl im vergangenen Februar kamen „tunnelfreundliche Signale“ des damaligen Landeshauptmanns Günther Platter (ÖVP). Der jetzige Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) wird allerdings keinen Tunnel fordern. Dies sei keine politische Frage mehr, sondern eine Frage der Verkehrssicherheit, sagt Mattle und kritisiert dabei massiv die Verantwortlichen in Wien.

Es ärgere ihn, dass so viel Zeit verstrichen sei. Er nehme auch die Verkehrsminister – egal ob sie von der Sozialdemokratie, von den Freiheitlichen oder auch von den Grünen waren – in die Pflicht, weil man da ganz einfach säumig gewesen sei. „Man hat zu lange zugewartet“, kritisiert Mattle.

Gemeinde will Einreichunterlagen prüfen

Die Autobahngesellschaft begann unterdessen mit der Einreichplanung für das Großprojekt. Gries am Brenner hat als Anrainergemeinde Parteienstellung. Man werde sich die Projektunterlangen mit Experten ansehen und dann über einen Einspruch entscheiden, sagt Mühlsteiger.

ASFINAG-Geschäftsführer Stefan Siegele warnte bereits schriftlich im Voraus: „Sollte die Gemeinde das derzeit aufliegende Verfahren beeinspruchen, muss mit einer weiteren Verzögerung von mindestens einem Jahr gerechnet werden. Das würde bedeuten, dass die einspurige Verkehrsführung (diese ist auf Grund des Zustands der Bestandsbrücke notwendig und wird nicht durch den Neubau ausgelöst) ebenfalls um diese Zeit verlängert würde.“