Rund 100 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine werden aktuell von SOS-Kinderdorf in Imst und Innsbruck versorgt. In der Hermann Gmeiner Akademie in Innsbruck zogen am 24. März 50 Kinder und Jugendliche zusammen mit ihren Betreuerinnen und Betreuern ein. Seither habe sich einiges getan, erzählt eine Betreuerin im Gespräch mit dem ORF Tirol.
Zukunftssorgen bei Jugendlichen
Die Kinder würden sich wohlfühlen, erzählte die Betreuerin Elena Kolos. Sie leitete eines der beiden Heime, aus denen die Kinder stammen, in der Stadt Krivij Rih. „Sie fühlen sich sehr wohl hier. Die Kinder schließen Freundschaften in der Schule, und auch die Lehrerinnen und Lehrer sind sehr nett.“ Die Jüngeren hätten das neue Zuhause schon akzeptiert, so auch Efendi Onay, der pädagogische Leiter des SOS-Kinderdorf-Standorts in Innsbruck.
Die ungewisse Zukunft mache aber vor allem den Jugendlichen zu schaffen. „Unsere Einstellung ist mittlerweile so: Nicht mehr in Monaten denken, sondern lieber in Jahren denken“, so Onay. Man müsse überlegen, was man den Jugendlichen vor Ort in Tirol bieten könne.
Forderung nach höheren Tagsätzen
Die umfassende Betreuung wird zu einem Drittel aus Spenden finanziert, so der Leiter des SOS-Kinderdorf Innsbruck, Wolfram Brugger, denn „die Grundversorgungstagsätze für geflüchtete Kinder sind bedeutend geringer als für österreichische Kinder“, so Brugger.
Für geflüchtete Kinder würden die Tagsätze nur etwa die Hälfte betragen. Das SOS-Kinderdorf fordert schon seit Jahren, dass es keine „Kinder zweiter Klasse“ geben soll, so Brugger. Beim SOS-Kinderdorf habe man sich bereits auf eine längere Betreuung der ukrainischen Heimkinder eingestellt. Nach einer baldigen Rückkehr sehe es derzeit nicht aus.