Mann nimmt Flasche mit Alkohol aus dem Kühlschrank
APA/GEORG HOCHMUTH
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Gesundheit

Viele Suchtberatungen nach Weihnachten

Für viele Menschen ist die Weihnachten eine herausfordernde Zeit. Dass sich daher offenbar einige in den Alkohol flüchten, merkt die Suchtberatung vor allem nach den Feiertagen. Gründe dafür seien unter anderem Einsamkeit und zu hohe Erwartungen, heißt es.

Neben der Einsamkeit würden oft auch Konflikte im engeren Umfeld dazu führen, dass in der Weihnachtszeit vermehrt Menschen zu Alkohol greifen. Die Suchtberatung Tirol würde das erfahrungsgemäß vor allem nach den Feiertagen vermehrt feststellen, hält sie fest.

Beratungsangebot:

  • Suchtberatung Tirol:
    0512 – 580 080
  • Telefon-Seelsorge:
    142

Anfragen steigen nach den Feiertagen

„Vielen geht es vielleicht auch deswegen schlecht, weil sie sich in der Adventszeit zu wenig um die Besinnlichkeit bemühen und sich dann einfach mitreißen lassen vom Konsumzwang oder auch vom Alkoholkonsum“, so der Obmann der Suchthilfe Tirol, Christian Haring. Das schlage sich auch in der Suchtberatung nieder, Meistens nach den Weihnachtsfeiertagen.

Oft würden Menschen erst nach den Feiertagen realisieren, dass Erwartungen nicht erfüllt wurden oder viele Treffen über die Feiertage konfliktgeladen waren, so Haring.

Themenbild Alkoholsucht: Männerhand mit Glas voll Alkohol
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Betroffene versuchen, ihre Sorgen mit Alkohol zu betäuben und rutschen so in ein Suchtverhalten

Alkoholkonsum seit 1970 stetig gesunken

Der Pro-Kopf-Konsum von Alkohol geht in Österreich seit den 1970er Jahren stetig zurück. Das Bewusstsein über die Auswirkungen des Alkoholkonsums hätte sich in den letzten Jahre verbessert, hieß es bei der Suchtberatung. Neben dem Pro-Kopf-Verbrauch zeigen das etwa auch die Spitalsentlassungsdiagnose und die alkohol-bezogenen Todesfälle. Diese liegen in Tirol pro Jahr bei zwei Prozent. Rund 15 Prozent trinken laut einer Statistik von Gesundheit Österreich aber in einem Ausmaß, das die Gesundheit schädigt.

„Alkohol ist eine Volksdroge. Es bedarf der Kultur mit dieser Substanz umzugehen. Jeder soll versuchen, dass Alkohol keine besondere Rolle im Leben spielt“, forderte der Universitätsprofessor Christian Haring. Alkoholkonsum in gesteigerter Form würde oft bei psychisch kranken Menschen passieren. Dann würde Alkohol nicht als Genussmittel sondern als Medikament eingesetzt und „dann ist die Gefahr ganz groß“, glaubte Haring. Männer sind doppelt so häufig von den Folgen des Alkoholkonsums betroffen wie Frauen.